„Back to Black“ ist das zweite Studioalbum von Amy Winehouse. Mit Songs, in denen sie ihre Liebe zu dem Musiker (und für zwei Jahre Ehemann) Blake Fielder-Civil zu Grabe trägt.
Von dieser tödlichen Beziehung handelt der Film der britischen Regisseurin Sam Taylor-Johnson. Mehr ist nicht beabsichtigt. BLACK TO BLACK psychologisiert nicht. Er meidet nach Möglichkeit Verstörendes, kann freilich „Rehab“, also Drugs und Depressionen, nicht ganz umgehen, widmet sich aber um so ausführlicher dem Familienmenschen Amy, ihren Tattoos, ihrer Großmutter Nancy und Vater Mitch. Der begleitet mit stets gleichem, aus Stolz, Sorge und Fürsorge gemischten Ausdruck die sagenhafte, aber auch sagenhaft kurze Karriere seiner Tochter, bis zu deren Tod 2011.
Trotz der Fehlstellen: dieses Biopic ist gut gemacht – klug und diskret. Es geht nicht um Enthüllung (das Fieseste ist die Zahnlücke, erster Molar oben rechts), es geht um die Huldigung einer Soul-Ikone. Oder ihres Doubles? Marisa Abela hat sich richtig reingeschafft in die Rolle der Amy und kann, so scheint es wenigstens, auch singen. Sie ist Winehouse verblüffend ähnlich, nicht nur wegen ihrer Markenzeichen, der monströsen Bienenstockfrisur und dem finsteren Lidstrich. Die rotzige Sprache, die Art, wie sie Lust mimend an der eigenen Zunge lutscht, wie sie sich herausfordernd in Pose setzt, beherrscht Abela perfekt. Sodass man vor lauter Bewunderung über die schauspielerische Leistung irgendwie das Drama „Amy/Blake“ aus dem Auge verliert.

Elisabeth Bauschmid