
Sieben Winter in Teheran
Keine Gerechtigkeit
Der bewegende Dokumentarfilm verfolgt den „Fall“ der Iranerin Reyhaneh Jabbari, die sich 2007 im Alter von 19 Jahren gegen eine Vergewaltigung wehrte. Sie wird verhaftet und wegen Mordes zum Tode verurteilt.
Immer wenn im Abspann von SIEBEN WINTER IN TEHERAN iranische Mitarbeiter*innen genannt werden, steht dort „anonym“. Das der Film entstehen konnte, ist dem großen Mut aller Beteiligten zu verdanken, die heimlich gefilmt haben, Dokumente geschmuggelt haben und zum Teil selbst vor der Kamera sprechen. Der Film verfolgt den „Fall“ von Reyhaneh Jabbari, die sich 2007 im Alter von 19 Jahren gegen eine Vergewaltigung wehrte und ihren Angreifer tötete. Sie wird verhaftet und wegen Mordes zum Tode verurteilt. Sieben Winter verbringt sie im Gefängnis, bevor das Urteil durch den Sohn des „Opfers“ vollstreckt wird. Sehr detailliert zeichnet der Film die Chronologie der Ereignisse nach, oftmals in Reyhanehs eigenen Worten. Sie kommt in von der Familie aufgezeichneten Telefonanrufen aus einem der vier Gefängnisse, in denen sie untergebracht war, zu Wort, und in Briefen, die Mitgefangene bei der Freilassung herausschmuggeln konnten. Mutter Shole, die mit den beiden anderen Töchtern inzwischen aus dem Iran geflohen ist und sich weiter gegen die Todesstrafe engagiert, und Vater Fereydoon, der noch im Iran festsitzt, berichten von ihren Bemühungen, Reyhaneh freizubekommen. Es ist ein kafkaesker, sadistischer Prozess, in dem es zwar einen Richter, einen Anwalt und ein formales Rechtssystem gibt, aber wenig Aussicht auf Gerechtigkeit. Die Umstände, unter denen Reyhaneh verhaftet und verurteilt wird, sind erschütternd, und es wird bedrückend deutlich, dass sie kein Einzelfall sind, sondern Teil eines Systems, das darauf angelegt ist, jede freiheitliche Regung, insbesondere jede Form von weiblicher Selbstbestimmung zu zerbrechen. Der sehr gut montierte SIEBEN WINTER IN TEHERAN erzählt das ganz ruhig, immer um möglichst große Genauigkeit bemüht, im Bewusstsein, dass nichts so bewegend ist wie die Fakten.
Originaltitel: Sieben Winter in Teheran – Seven Winters in Tehran
Deutschland/Frankreich 2023, 97 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Steffi Niederzoll
Drehbuch: Steffi Niederzoll
Kamera: Julia Daschner
Schnitt: Nicole Kortlüke
Musik: Flemming Nordkrog
Verleih: Little Dream
Kinostart: 14.09.2023
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Sieben Winter in Teheran
(Sieben Winter in Teheran – Seven Winters in Tehran) | Deutschland/Frankreich 2023 | Dokumentarfilm | R: Steffi Niederzoll
Der bewegende Dokumentarfilm verfolgt den „Fall“ der Iranerin Reyhaneh Jabbari, die sich 2007 im Alter von 19 Jahren gegen eine Vergewaltigung wehrte. Sie wird verhaftet und wegen Mordes zum Tode verurteilt.
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