Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Geschlechterkampf – Das Ende des Patriarchats

Essay-Propaganda-Film

Das Patriarchat und den Kapitalismus abschaffen, nichts weniger fordert GESCHLECHTERKAMPF. Mit brechtschem Schauspiel, assoziativer Erzählweise und grell bunter Farbe gibt der Film Impulse für das Nachdenken über die patriarchale Gesellschaft und fürs Handeln in ihr.

Mehr

„Ich habe einen Teil von mir verraten / Damit ich mitspielen darf“, heißt es in „Eine Wirklichkeit“, dem Titelsong zu GESCHLECHTERKAMPF – DAS ENDE DES PATRIARCHATS. Eine Weile hat es auch Marga (Margarita Breitkreitz) geschafft, mitzuspielen – und zwar auf den renommiertesten deutschen Theaterbühnen. Dennoch sitzt sie jetzt, mit 42, im Arbeitsamt vorm Berufsberater, der ihr einen Job im Callcenter andrehen will.
Der Essayfilm von Drehbuchautorin Margarita Breitkreitz und Regisseur Sobo Swobodnik befasst sich nur vordergründig mit dem Schauspiel – Rollenangebote für Frauen über 40 fehlen überall; gerade sie sind besonders von Altersarmut und Wohnungslosigkeit bedroht. Marga gibt sich nicht geschlagen: Sie hat noch so viel Kraft und so viel Wut. Selbstgespräche führend wandelt sie durch Berlin wie eine, die allmählich den Verstand verliert. Aber Marga will nicht therapiert werden, sondern Revolution. Im Namen aller Frauen wird sie zur mächtigen Furie, die durch die patriarchalen Strukturen eine wunderbare Schneise der Verwüstung zieht.
Das Patriarchat und den Kapitalismus abschaffen, nichts weniger fordert GESCHLECHTERKAMPF. Mit brechtschem Schauspiel, assoziativer Erzählweise und grell bunter Farbe gibt der Film Impulse für das Nachdenken über die patriarchale Gesellschaft und fürs Handeln in ihr. Strategisch platzierte Filmposter verweisen auf Vorbilder wie Jean-Luc Godard oder Chantal Akermann. Zu Wort kommen in Zitaten bedeutende Frauenrechtler*innen der Vergangenheit und in Interviews zeitgenössische Feministinnen wie Reyhan Şahin und Theresa Bücker sowie mit Michaela Dudley auch eine trans Autorin. Im Zentrum steht vor allem ein Gedanke: Beim Feminismus geht es um Freiheit für alle.

Eva Szulkowski

Details

Deutschland 2023, 97 min
Genre: Komödie, Satire
Regie: Sobo Swobodnik
Drehbuch: Margarita Breitkreiz, Sobo Swobodnik
Kamera: Sobo Swobodnik
Schnitt: Manuel Stettner, Julia Milz
Musik: Maike Rosa Vogel
Verleih: Filmgalerie451
Darsteller: Margarita Breitkreiz, Daniel Zillmann, Artemis Chalkidou, Isabel Thierauch, Lars Rudolph
Kinostart: 03.08.2023

Website
IMDB

Vorführungen

Filter
Multiplexe anzeigen

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.