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Die Bonnards – Malen und Lieben

Mehr als Muse

Regisseur Martin Provost nimmt Marthe als Mensch und Künstlerin ernst und beleuchtet die Hintergründe der Frau, die Bonnard auf fast einem Drittel seiner Gemälde verewigte.

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Frauen, die in der (Kunst-)Geschichte zu Unrecht ein Schattendasein führen, rückt der französische Regisseur Martin Provost (DIE PERFEKTE EHEFRAU, 2020) in seinen Filmen gern ins Licht, etwa die Malerin Séraphine Louis in SÉRAPHINE (2008). So spielt Marthe de Méligny (Cécile de France) – unter diesem Namen stellt sie sich Pierre Bonnard (Vincent Macaigne) vor - von der ersten Szene an eine gleichberechtigte Rolle in DIE BONNARDS. Pierre hat die junge Frau auf der Straße angesprochen, und während er sie malt, entfacht das bei beiden die Leidenschaft.

Von ihrer Beziehung, die fast ein halbes Jahrhundert andauert, und deren Höhen und Tiefen erzählt Provost in Zeitsprüngen, vom Kennenlernen 1893 in Paris bis zu Marthes Tod 1942. Ein Großteil spielt sich in der für den Film nachgestellten Villa „Ma Roulotte“ in Vernonnet am Ufer der Seine ab. An diesem malerischen Ort, den Provost wie ein impressionistisches Gemälde auf der Leinwand leuchten lässt, leben Pierre und Marthe frei und zurückgezogen. Ab und zu kommen andere Maler*innen aus der Gruppe der Nabis zu Besuch, wie etwa Claude Monet, der aus Giverny zu den Bonnards rudert und vor Ort Seerosen malt. Marthe wünscht sich Kinder, doch Pierre will kein Spießbürger werden. Als sich sein Liebesverhältnis zu Kunststudentin Renée intensiviert, entdeckt Marthe, die ihre wahre Identität lange vor Pierre verbirgt, in ihrer Wut und Verzweiflung ihr eigenes Talent als Malerin. Das Künstler*innen-Biopic, das Martin Provost 2023 in Cannes präsentierte, hat Längen, aber auch einen feinsinnigen Blick auf Leben und Lieben eines Malers, der jahrzehntelang im Schatten berühmterer Post-Impressionist*innen stand, und mehr noch seiner Partnerin, die mehr war als Muse.

Stefanie Borowsky

Details

Originaltitel: Bonnard, Pierre et Marthe
Frankreich/Belgien 2023, 122 min
Sprache: Französisch
Genre: Biografie, Historienfilm, Liebesgeschichte
Regie: Martin Provost
Drehbuch: Martin Provost
Kamera: Guillaume Schiffman
Schnitt: Tina Baz
Verleih: Prokino
Darsteller: Cécile de France, Vincent Macaigne, Stacy Martin, Anouk Grinberg, André Marcon,
FSK: oA
Kinostart: 05.06.2025

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Die Bonnards - Malen und Lieben

(Bonnard, Pierre et Marthe) | Frankreich/Belgien 2023 | Biografie, Historienfilm, Liebesgeschichte | R: Martin Provost | FSK: oA

Regisseur Martin Provost nimmt Marthe als Mensch und Künstlerin ernst und beleuchtet die Hintergründe der Frau, die Bonnard auf fast einem Drittel seiner Gemälde verewigte.

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