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Berlin-Film-Katalog: LEICHENSACHE ZERNIK

Helmut Nitzschkes DEFA-Krimi LEICHENSACHE ZERNIK (DDR 1972) spielt während der sowjetischen Blockade der Berliner Westsektoren, mit der 1948 der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den westlichen Alliierten offen ausbrach. Als der von einem authentischen Fall inspirierte Film über das Treiben eines Frauenserienmörders und die Jagd auf den Täter durch die Volkspolizei 1972 in die DDR-Kinos kam, lobten die Kritiker den Film praktisch unisono. Besonders gelobt wurde, wie exakt die damals ein Vierteljahrhundert zurückliegende Zeit rekonstruiert worden wäre. Dabei fehlt ein wesentliches Element: das nahezu ständige Dröhnen von Flugzeugmotoren über Berlin, wurden die Westsektoren doch fast ein Jahr lang aus der Luft versorgt. Auch dass die Suche nach dem Mörder auch dadurch erschwert worden sein könnte, dass man bei der Kriminalpolizei viele Fachleute durch unerfahrene, eilig angelernte Laien ersetzt hatte, wird nicht erwähnt. Last but not least erscheint die Teilung Berlins, seiner Verwaltung und schließlich auch seiner Polizei als reine Schikane des Westens.

11.-13.06. um 18 Uhr, am 11.6. mit einem Vortrag von Kurator Jan Gympel

Berlin-Film-Katalog: LEICHENSACHE ZERNIK

Datum: 11.06.2018 bis 13.06.2018
Uhrzeit: 18:00
Sprache: Deutsch
Ort: BrotfabrikKino

Caligariplatz 1, 13086 Berlin
Telefon: 030/471 40 01
brotfabrik-berlin.de/kino-programm-aktueller-monat/