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Eiszeit Kino

Mein Kino

Seit Beginn der 80er Jahre gibt es das Kreuzberger Kiez-Kino in der Zeughofstraße. Die Betreiber haben seither ein paarmal gewechselt, und jüngst ist das Kino vom zweiten Hinterhof ins Vorderhaus gezogen, das Programm dagegen ist gleichermaßen engagiert und kieznah geblieben: in drei gemütlichen Sälen bietet das Eiszeit Kino internationales Independent-Kino (selbstverständlich im Original oder OmU), politisches Kino und selbstorganisierte Filmreihen. Zum Kino gehören außerdem ein geräumiges Foyer mit Restaurant und eine Raucherbar. Mehr

In den besetzten Häusern gab es in den frühen 80er Jahren fünf offizielle Kinos, das Eiszeit, das Frontkino in der Kreuzberger Waldemarstraße 42, das DPA (Der parfümierte Alptraum) im Kulturzentrum Kuckkuck an der Anhalter Straße 7, das Regenbogenkino in der Lausitzerstraße und das Kino Anschlag in der Steinmetzstraße. In zahlreichen anderen Häusern gab es aber ebenfalls Film- und Videoinitiativen, ein 16mm-Projektor ließ sich immer ausleihen, ein Bettlaken reichte als Leinwand.

1981 fragten Mitglieder der AG DOK, des gerade erst gegründeten Verbands der Dokumentarfilmemacher im besetzten Haus in der Schöneberger Blumenthalstraße 13, ob sie in einem Raum ein paar Filme zeigen konnten. Die Reihe mit Filmen, vor allem aus der 68er Bewegung wurde ein Erfolg, und die Besetzer der „Blume“ beschlossen, den Raum als Kino weiter zu betreiben. Weil es anfangs arschkalt war, nannten sie ihr Kino „Eiszeit“, sagt die offizielle Legende, vermutlich hat der 1981 überall dudelnde gleichnamige Song von „Ideal“ aber auch eine gewisse Inspiration geliefert. Auf dem Programm standen politische Dokumentarfilme, aber immer schon auch Underground-Filme, radikales Kino, Horror- und Splatterfilme.

Als das Haus in der Blumenthalstraße 1983 geräumt wurde, schlüpfte das Eiszeit beim Frontkino unter und war damit schon mal in Kreuzberg angekommen. Zwei Jahre später zog das Kollektiv in eine Fabriketage in der Zeughofstraße um, wo sich das Kino heute noch befindet. Das Kollektiv, das damals das Eiszeit betrieb, wurde später zur EYZ Medien GMBH, die heute um die Ecke in der Köpenicker Straße residiert und mit realeyz.tv eine Plattform für Arthouse-VOD und E-Learning anbietet. 1989 übernahm Suzan Beerman, die vom Sputnik Wedding kam, das Eiszeit Kino und betrieb es im Alleingang bis Anfang 2014.

Heute schmeißen Rainer Krisp, zugezogen aus Hamburgs Off-Kino-Szene, und Burkhard Voiges den Laden. Nach einem erneuten Besitzerwechsel der Immobilie im Jahr 2014 standen sie vor der Wahl: Auszug oder Umbau. Sie traten die Flucht nach vorn an und nahmen einen ambitionierten Umbau in Angriff. An der alten Adresse entstanden auf zwei Etagen im Vorderhaus neue Räumlichkeiten: drei digital ausgestattete Kinosäle, ein Foyerbereich mit offener Bistroküche und eine separate Raucherbar.

Säle: 2

Ausstattung: Behindertengerecht, Dolby-SR

Kinotage: Mo

Eiszeit Kino
Kreuzberg

Zeughofstr. 20
10997 Berlin

U1, M29, N1 Görlitzer Bahnhof

Telefon: 030/611 60 16
www.eiszeit-kino.de

Vorführungen

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

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