„Ich bin auf der Suche nach der kleinen Brücke der Angst“. Die diese Worte spricht, das ist Yuku. Yuku ist eine kleine, eine ziemlich musikalische Maus mit lustiger Nase. Mit ihrer großen Mäusefamilie lebt sie im Keller eines Schlosses. Jeden Abend sind die Mäusekinder aufs Neue gespannt auf die Erzählungen ihrer Großmutter. Oma aber wird krank, muss ins Bett. Bald, so heißt es, wird sie dem blinden Maulwurf hinab ins Erdreich folgen müssen. Das klingt nicht gut. Yuku aber erinnert sich an eine Geschichte der Oma: Auf dem höchsten Berg des Himalaya, da soll die Blume des ewigen Lichts wachsen. Vielleicht ist das ja die Rettung für ihre Oma? Tapfer begibt sich Yuku auf eine abenteuerliche Reise, bei der ihr die Musik und neue Freunde (darunter etwa ein Fuchs) beistehen. Yuku ist zwar traurig. Yuku aber hat auch unheimlich viel Mut und verströmt viel Lebensfreude. Was ihr dabei hilft: Nicht zuletzt die kleine Ukulele, die sie immer dabeihat und der sie so schöne, so beschwingte Töne entlockt. Über viele Generationen hinweg wurde das Instrument schon vererbt.
Mal muss man an den Film RATATOUILLE denken, mal an „Frederick“, das wunderbare Mäuse-Bilderbuch von Leo Lionni. Was diesen Film, der nur ein bisschen länger dauert als eine Stunde, noch so toll macht? Die wunderbar berührende Geschichte. Die famosen Zeichnungen, in die man sich gern reinlegen möchte. Die entspannte Musik. Es geht um den Tod. Es geht um Ängste. Es geht um Zusammenhalt. Und, ganz wichtig: Es geht um die Kraft von Büchern. Um die Kraft guter Erzählungen. Erzählungen, die uns manchmal sogar über die ganz, ganz großen Sorgen hinwegtragen können. Und die kleine Brücke der Angst? Ja, was es damit auf sich hat, das muss man schon selbst im Kino herausfinden.

Matthias von Viereck