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Wild wie das Meer

Ruppige Fischerin

WILD WIE DAS MEER erzählt eine oft erzählte Geschichte mit einem genauen Gespür für den Ort und die Personen, denen sie zustößt.

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Als der neue Azubi Maxence (Félix Lefebrve) bei ihnen auf dem kleinen Kutter anfängt, ist Chiara (Cécile de France) zunächst skeptisch, ob der großbürgerliche Junge der Arbeit gewachsen ist und das nötige Durchhaltevermögen besitzt. Zuhause vermutlich Personal gewöhnt, schläft Maxence bei ihr und ihrem Mann Antoine (Grégoire Monsaignon) in der Abstellkammer, und bei jedem Wetter geht es raus, um die schweren Krebskörbe zu kontrollieren. Doch Maxence schlägt sich tapfer, der gegenseitige Respekt wächst, und in der engen, genau aufeinander abgestimmten Zusammenarbeit, im gemeinsamen Überstehen von Wind und Wetter springt auch ein erotischer Funken zwischen der 45-jährigen Chiara und dem 19-jährigen Maxence über. Chiara wehrt sich zunächst gegen eine Affäre, die ihr Leben in der kleinen Inselgemeinschaft in den Grundfesten erschüttern würde.
WILD WIE DAS MEER (im Original LA PASSAGÈRE/Die Passagierin) erzählt eine oft erzählte Geschichte mit einem genauen Gespür für den Ort und die Personen, denen sie zustößt. Cécile de France ist fantastisch als ruppige Fischerin. Sie macht wenig Worte und immer ihr Ding. Vor über einem Jahrzehnt ist sie als Antoines Freundin auf der Insel an der Atlantikküste gestrandet und inzwischen fest in die Gemeinschaft integriert. Man glaubt ihr die tägliche harte Arbeit und nimmt ihr die Verbundenheit zu Antoine und der Fischercommunity, die sie einst warmherzig aufgenommen hat, ab. WILD WIE DAS MEER inszeniert das Leben am und mit dem Meer vor allem in seiner Enge und Verbundenheit. Selten sucht die Kamera die Weite des Horizonts, öfter ist sie mit im Boot und folgt den Bewegungen, mit denen die Chiara, Maxence und Antoine präzise umeinander herum arbeiten. Jeder Handgriff und jede Handlung betrifft hier auch immer alle anderen.

Hendrike Bake

Details

Originaltitel: La passagère
Frankreich 2022, 95 min
Genre: Drama, Liebesfilm
Regie: Héloïse Pelloquet
Drehbuch: Rémi Brachet, Héloïse Pelloquet
Kamera: Augustin Barbaroux
Schnitt: Clémence Diard
Musik: Maxence Dussère
Verleih: Atlas Film
Darsteller: Cécile de France, Félix Lefebvre, Imane Laurence, Grégoire Monsaingeon, Jean-Pierre Couton
FSK: 12
Kinostart: 21.09.2023

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