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Vom Ordnen der Dinge

Quantifizierern über die Schulter geschaut

Die Dokumentation VOM ORDNEN DER DINGE beobachtet Menschen dabei, wie und was sie systematisieren: Quantifizierung des Alltags, Körpermaße, Sinus-Milieus, DNS, biologische Systematik, kartografische Einheiten, geologische Erkundungen, Schwingungen.

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Die Regisseure Brügger und Haaßengier beobachten Menschen dabei, wie und was sie systematisieren: Quantifizierung des Alltags, Körpermaße, Sinus-Milieus, DNS, biologische Systematik, kartografische Einheiten, geologische Erkundungen, Schwingungen. So sehen die Filmemacher einem pensionierten Postbeamten dabei zu, wie er auf einem Parkplatz steht und die Autos danach zählt, in welche Richtung eingeparkt sind oder sie beobachten einen Wissenschaftler beim Buddeln im Waldboden auf der Suche nach unbekannten Bakterien. Die Verbindungen zwischen diesen Welten muss der Zuschauer selbst herstellen. Brügger und Haaßengier geben keine Auskunft über das Gesehene, sie kommentieren auch nicht, sondern lassen die „Ordner“ selbst erklären, was sie da gerade machen. Der Sinn und Zweck wird nicht immer eindeutig klar. So kann der Rentner einfach nicht anders – er muss zählen. Die Forscher dagegen suchen bei den Bakterien nach unbekannter DNS, die für Antibiotika eingesetzt werden könnte. Einzig die Vermesser sind sich der Verzwicktheit ihres Ordnungsversuchs bewusst: Innerhalb weniger Monate, kann sich die Erde schon wieder so verändert haben, dass selbst für einen festen Punkt, bei dem begonnen und geendet wird, am Ende ein anderer Wert herauskommen kann. Aber sie machen weiter, ebenso wie auch die Natur weitermacht: Vogelschwärme, Baumreihen... Nicht nur der Mensch ordnet, aber er hat dafür ganz besonders ausgetüftelte Verfahren entwickelt – zu sehen in diesem kaleidoskopischen Dokumentarfilm.

Franziska Gleiniger

Details

Deutschland 2013, 85 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier
Drehbuch: Jürgen Brügger, Jörg Haaßengier
Kamera: Sven O. Hill
Schnitt: Brett Orloff
Musik: Pit Przygodda
Verleih: Movienet Film
FSK: oA
Kinostart: 29.05.2014

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