Drei junge Frankokanadierinnen, die wegen ihres ausgeprägten Sexualtriebes auffällig geworden , gehen 28 Tage in ein Retreat, in dem besagter Trieb nicht geheilt oder bewertet, sondern nur ausführlich reflektiert werden soll. „Geisha“ sieht in ihrem Trieb auch kein Problem, sie vögelt nur einfach gerne, während Leonie und Eugénie immer wieder daran zweifeln, warum sie sich getrieben fühlen, ihre eigenen Grenzen auszutesten. Irgendetwas hat es mit ihrem Selbstbild und Selbstbewusstsein zu tun. Beaufsichtigt werden sie von der Deutschen Octavia (Anne Ratte Polle) und dem Ägypter Sami (Samir Guesmi). Als Hahn im Korb gibt Sami in jeder Hinsicht den „Straight Man“, der begehrt wird, selbst aber emotional solide und ohne Gelüste ist. Octavia gilt als teutonische Ice Queen, aber in den Momenten, wo sie allein ist, erfährt man, dass sie nur sehr gut darin ist, ihre vielen Ängste zu verstecken. Die Gruppe geht schwimmen und reiten und essen Austern und masturbiert viel. Als sie 24 Stunden frei haben, geht die Patientinnen sofort wieder auf ihre eigene Weise Sex haben. Offenbar ist es nicht so einfach, sich aus alten Mustern zu lösen. Es werden viele Fragen aufgeworfen, Traumata gewälzt und Theorien aufgestellt, aber Antworten möchte der Film gar nicht geben. Aber am Schluss sind alle froh, so einen schönen Sommer gehabt zu haben. 137 Minuten lang.

16.2., 14 Uhr: Friedrichstadtpalast
17.2., 11 Uhr: Cubix 5 & 6
20.2., 20 Uhr: Urania