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Zwei Planlose

Alessandro hat keine großen Ambitionen. Um das bisschen Geld zu verdienen, das er braucht, und um etwas von zuhause wegzukommen, übernimmt er die Betreuung des alten Dichters Giorgio.

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Alessandro hat keine großen Ambitionen. Ohne Job und mit einem abgebrochenen Studium hängt er am liebsten mit seinen Freunden in Cafés, schaut Frauen hinterher und fabuliert, was er kaufen würde, wenn er mal reich wäre, ohne irgendetwas dafür zu tun. Um das bisschen Geld, das er aber doch braucht, und um etwas von zuhause wegzukommen, übernimmt er die Betreuung des alten Dichters Giorgio. Die Welt hat Giorgio vergessen und der Mittachtziger ist dabei, es auch zu tun. Äußerlich auch im Alter noch Klasse und Bildung ausstrahlend, ist sein Inneres chaotisch. Manchmal hat er „gestern“ noch Fußball gespielt, und manchmal hält er beim Kartenspiel Alessandros Freunde für G.I.s. Passend dazu ist sein letztes Werk, bevor er das Schreiben aufgab, eine in die Bürowände geritzte Ode an die letzten Kriegstage, die er als Teenager erlebte, an seine verlorenen amerikanischen Freunde - und an ein Geschenk, das sie ihm hinterlassen haben. Die Aussicht auf dieses sicher sehr wertvolle Geschenk motiviert Allessandro genug, um in der Bibliothek zu recherchieren und mit dem alten Dichter eine Exkursion in Giorgios Jugend zu unternehmen. Seine eigenen Freunde will er eigentlich nicht mitnehmen, aber die sind zu sehr Männer der Tat, um ein Nein zu akzeptieren, und bei einer Bergtour sicher auch nützlich. Mit mehr Leuten ist es ja auch netter, meint Giorgio. Zwischen Giorgio, der manchmal vergisst, dass er kein Jugendlicher mehr ist und einen Überschuss an Liebe als den Kern jeder Poesie betrachtet, und Alessandro, der weder weiß, was er mal werden will, wenn er „groß“ ist, noch, was er machen soll, falls er sich einmal verliebt, entsteht eine merkwürdige Freundschaft. Und während Giorgio mit den jungen Männern einige seiner Erinnerungen noch einmal aufsucht, wächst in Alessandros das Vertrauen, dass es in seinem Leben doch Dinge geben könnte, für die es sich einzusetzen lohnt. Angefangen mit einer alten Liebe.

Christian Klose

Details

Originaltitel: Tutto quello che vuoi
Italien 2017, 106 min
Genre: Komödie, Tragikomödie
Regie: Francesco Bruni
Drehbuch: Francesco Bruni
Kamera: Arnaldo Catinari
Schnitt: Cecilia Zanuso
Musik: Carlo Virzì
Verleih: Kairos Filmverleih
Darsteller: Andrea Carpenzano, Giuliano Montaldo, Arturo Bruni, Propizio Emanuele, Donatella Finocchiaro
Kinostart: 21.11.2019

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