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Trans – I Got Life

Lebensrettende Maßnahmen

Der Dokfilm zeigt, wie unter anderem die plastische Chirurgie trans Patient*innen helfen kann, sich in im eigenen Körper wohlzufühlen. Porträtiert werden Männer und Frauen in unterschiedlichsten Lebens- und Transitionsphasen, ebenso ihre Ärzt*innen und deren Arbeit.

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I GOT LIFE heißt der Untertitel des Dokumentarfilms TRANS von Doris Metz und Imogen Kimmel, benannt nach dem Lied aus dem Musical „Hair“, der vielen durch die Interpretation der Schwarzen Musikerin und Aktivistin Nina Simone bekannt ist. Der Song feiert den Körper, den niemand dir nehmen kann: Von den Haaren bis zu den Zehen, vom Gehirn bis zum Geschlecht. Für transidente Personen ist so ein positives Verhältnis zum eigenen Körper oft nicht selbstverständlich. Der Dokfilm zeigt, wie unter anderem die plastische Chirurgie Patient*innen heute helfen kann, sich in ihm wohlzufühlen.
Porträtiert werden trans Männer und Frauen in unterschiedlichsten Lebens- und Transitionsphasen, ebenso ihre Ärzt*innen und deren Arbeit. Die geschlechtsangleichende Operation ist ein Meilenstein, eine gewichtige Entscheidung, der sich wohl jede trans Person in der heutigen Zeit stellten muss. Metz und Kimmel schrecken nicht davor zurück, die Zuschauer*innen mit detaillierten Bildern aus dem Operationssaal zu konfrontieren. Das ist anfangs etwas krass, doch gewöhnt man sich daran: Die nüchterne, professionelle Art der Ärzte zeigt Wirkung. Es wird deutlich, dass die OPs nichts weniger sind als lebensrettende Maßnahmen – gerade auch für trans Frauen, für die es besonders gefährlich sein kann, als nicht cis erkannt zu werden.
Dabei wollen die im Film Porträtierten bloß ganz normal leben und ihren Berufen und Hobbys nachgehen, als Busfahrer, Automechanikerin, Hockeyspieler oder Schreinerin. Wie schwer der Weg dorthin oft ist, erst recht in einem intoleranten Umfeld, zeigt TRANS – I GOT LIFE deutlich, aber auch: Wie schön es sein kann, zu sich stehen zu können und liebe Menschen zu haben, die einen dabei unterstützen. „It’s a new dawn, it’s a new day, it’s a new life for me – and I’m feeling good“, heißt es am Ende in einem Cover eines anderen bekannten Nina-Simone-Songs. Und auch wenn es zum Thema Transidentität noch vieles zu erzählen gibt, ist damit zugleich das Wichtigste gesagt.

Eva Szulkowski

Details

Deutschland/Russland/USA 2021, 95 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Doris Metz, Imogen Kimmel
Drehbuch: Doris Metz, Imogen Kimmel
Kamera: Birgit Gudjonsdottir, Theresa Maué, Andreas Steffan, Sophie Maintigneux
Schnitt: Frank Johannes Müller
Musik: Gregor Schwellenbach
Verleih: mindjazz Pictures
FSK: 12
Kinostart: 23.09.2021

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