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The Fare

Zeitschleife im Wüstentaxi

THE FARE ist eine Iiebevolle Independent-Produktion im Stil der TWILIGHT ZONE-Serie.

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Seit einer halben Ewigkeit fährt Harris schon Taxi. Heute hat er sich noch dazu die einsamste Route ausgesucht, die man sich vorstellen kann. Im Nirgendwo der nächtlichen Wüste sieht er neben der Straße nur schemenhaft Kakteen und am Horizont die ersten Ausläufer eines sich nähernden Gewitters, und außer einer Talkshow über Außerirdische im Radio hat Harris nur die Funkzentrale als akustische Gesellschaft. Der letzte Fahrgast, den er noch aufsammeln muss, bevor er nach Hause darf, stellt sich glücklicherweise als die charmante und sehr gesprächige Penny (Drehbuchautorin Brinna Kelly) heraus. Bevor es zwischen den Beiden aber richtig knistern kann, fällt der Strom kurz aus und als das Licht wieder angeht, ist Penny spurlos verschwunden. Die Zentrale meldet, dass Harris nur noch einen Fahrgast abholen muss, und sich dann auf dem Weg nach Hause machen soll. Die charmante Penny steht am Straßenrand in der Einöde und ein Gespräch entspinnt sich, das Harris so ähnlich schon einmal hatte, aber kaum hat sich das Déjà-vu eingestellt, ist Penny wieder verschwunden, und die Zentrale meldet sich wegen eines letzten Fahrgasts. Mit jeder Wiederholung wird den beiden klarer, dass sie in einer Zeitschleife gefangen sind. Einen Ausweg scheint es nicht zu geben, aber immerhin sind sie nicht ganz alleine.

THE FARE ist eine Iiebevolle Independent-Produktion im Stil der TWILIGHT ZONE-Serie. Während die Handlung sich auf das Innere des klapprigen Taxis beschränkt, ist die Wüste um das Auto herum eine bewusst künstliche, mit analogen Tricks (Rückprojektion und Day-for-Night) entworfene Einöde ohne Orientierungspunkte, die die Insassen so noch mehr von der Realität trennt, und den Fokus darauf zieht, wie sich zwischen ihnen das Geheimnis ihrer Gefangenschaft auflöst. Falsche Fährten sind mit wiederkehrenden Details verschnitten, die sich erst im Rückblick sauber in eine Geschichte einfügen, die für ihre eigenen Déjà-vus sorgt, durch die Inszenierung aber immer packend und am Schluss sogar klassisch romantisch ist. Aber mehr wird nicht verraten.

Christian Klose

Details

USA 2018, 82 min
Genre: Phantastischer Film, Mysterie, Liebesgeschichte
Regie: D.C. Hamilton
Drehbuch: Brinna Kelly
Kamera: Josh Harrison
Schnitt: D.C. Hamilton
Musik: Torin Borrowdale
Verleih: UCM.One
Darsteller: Gino Anthony Pesi, Brinna Kelly, Jason Stuart, Jeff Blum
FSK: 12
Kinostart: 27.08.2020

Website
IMDB

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