
Neue Notiz
The Blaze – Flucht aus den Flammen
Existentialistische Höllenfahrt
Während ein Waldbrand näher kommt, hilft Simon seinem Vater Joseph bei der angeordneten Evakuierung. Im Auto geraten sie in einen Stau, während die Feuerwalze näherkommt.
Quentin Renauds EN PLEIN FEU, international THE BLAZE, übernimmt Elemente klassischer Katastrophenfilme: Vor dem Hintergrund unmittelbarer Gefahr müssen bestehende Konflikte gelöst werden, hier die zwischen zwei Generationen von Vätern und Söhnen. Aber diese Konflikte bleiben in THE BLAZE skizzenhaft. Es wird klar, dass Simon (Alex Lutz), die Hauptfigur, von seinem selbstsicheren Vater Joseph (André Dussollier) genervt ist, und dass er einen tiefergehenden Konflikt mit seinem Sohn Samuel hat, mit dem er kaum redet, und der im Film vor allem abwesend ist. Es ist auch klar, dass Simons Tochter tot ist, und dass ihr Tod etwas mit dem Verhältnis zwischen Simon und Samuel zu tun hat. Mehr wird nicht erklärt.
Während ein Waldbrand näher kommt, hilft Simon seinem Vater Joseph bei der angeordneten Evakuierung. Im Auto geraten sie in einen Stau, während die Feuerwalze heranrollt. Die Temperatur steigt an, es wird schwerer zu atmen. Als die Männer sich damit abgefunden haben, im Feuer ums Leben zu kommen, und bereits brennende Trümmer sehen, wagen sie doch noch einen verzweifelten Fluchtversuch. Sie stolpern orientierungslos durch eine surreale Landschaft. Begegnungen mit hilflos fliehenden Feuerwehrmännern und einer schwangeren Frau wirken flüchtig und abrupt wie schlimme Träume.
THE BLAZE ist für einen klassischen Katastrophenfilm zu arm an Action und auch nicht realistisch genug. Simon erlebt immer wieder Flashbacks zu glücklichen und traumatischen Momenten. Seine Flucht vor dem Feuer ist eine existentielle Höllenfahrt, während der sich etwas klärt, aber ob die Rettung real oder seelisch ist, bleibt unklar. Ein seltsamer Film, der sich zwischen Thriller und surreal-existentialistischem Drama nicht klar entscheiden kann oder will.
Originaltitel: En plein feu
Frankreich/Belgien 2023, 86 min
Genre: Drama, Thriller
Regie: Quentin Reynaud
Drehbuch: Quentin Reynaud
Kamera: Vincent Mathias
Schnitt: Jean-Baptiste Beaudoin
Musik: Delphine Malaussena
Verleih: STUDIOCANAL
Darsteller: André Dussollier, Alex Lutz, Sophie Parel
Kinostart: 30.03.2023
Website
IMDB
Vorführungen
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.