Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Solange ich atme

Erfindungsreiche Freunde

Diana und Robin sind frisch verheiratet und erwarten ein Kind, als Robin plötzlich zusammenbricht. Er hat Polio und wird nie wieder gehen können. Mit Hilfe von Diana und erfindungsreichen Freunden erkämpft er sich Stück für Stück mehr Bewegungsraum.

Mehr

Sonnenlicht und guter Wille durchströmen SOLANGE ICH ATME. Wir sind im England der 50er Jahre. Da ist der lässige junge Mann mit dem schnellen Lächeln, dem fröhlichen Selbstbewusstsein und dem leger zerrissenen Kricketpullunder. Da ist die schöne, junge, rotblonde Frau, die das Kricketspiel aufmerksam verfolgt. Er kriegt sie rum, sie folgt ihm - er arbeitet als Teezwischenhändler - nach Afrika, sie wird schwanger. Dann, eines sonnigen Nachmittags im Jahr 1958, zerplatzt der Traum von Jugend, Glück und Abenteuer. Robin (Andrew Garfield) bricht nach dem Tennis zusammen. Die Ärzte diagnostizieren Polio: Robin ist vom Hals abwärts gelähmt, er wird nie wieder gehen können und kann nicht einmal mehr selbständig atmen. Nach einigen Wochen lernt er immerhin, wieder zu sprechen.
Das übliche Schicksal eines Poliokranken in den 50er Jahren wäre ein monate- oder jahrelanger Krankenhausaufenthalt, gefolgt von einem schmerzhaften Erstickungstod gewesen. Doch damit mag Diana (Claire Foy, die Queen aus "The Crown") sich nicht abfinden. Gemeinsam mit erfindungsreichen Freunden entwickelt sie ein Beatmungsgerät für zu Hause und holt Robin gegen den Protest der Ärzte aus dem Krankenhaus. Als er fast erstickt, weil der Hund den Stecker rauszieht, bauen die Freunde eine Klingel, die er mit dem Kopf bedienen kann. Dann bauen sie einen Rollstuhl, dann bauen sie ein Auto so um, dass das der riesige Stuhl hineinpasst, und schließlich unternimmt die Familie sogar eine Reise nach Spanien. In SOLANGE ICH ATME erzählt Produzent Jonathan Cavendish die Geschichte seines Vaters, der die medizinische Welt mit seiner langen Überlebensdauer überraschte und die Bedingungen für Schwerbehinderte grundlegend verbesserte. Er erzählt sie bilderbuchbunt und konfliktfrei als Geschichte technischer Innovationen und mutig erkämpfter Bewegungsspielräume. Er erzählt sie als sonnendurchflutetes Abenteuer.

Hendrike Bake

Details

Originaltitel: Breathe
Großbritannien 2017, 118 min
Genre: Biografie, Drama, Romance
Regie: Andy Serkis
Drehbuch: William Nicholson
Kamera: Robert Richardson
Schnitt: Masahiro Hirakubo
Musik: Nitin Sawhney
Verleih: Universum Film
Darsteller: Andrew Garfield, Claire Foy, Hugh Bonneville, Diana Rigg, Tom Hollander
FSK: 12
Kinostart: 19.04.2018

Website
IMDB

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.