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Rewind- Die zweite Chance

Quantenphysik & Schimanski-Schnauzer

Ein Unfall, ein Banküberfall, eine Frau wird erschossen. Ein Toter hinterlässt seltsame Formeln, die mit Zeitreisen zu tun haben. Johannes F. Sievert hat nach seinen Dokumentarfilm über den deutschen Genrefilm nun selbst einen Sci-Fi-Krimi vorgelegt.

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Gleich zu Anfang sieht man Physik in voller Aktion: Es ist ein Morgen in Köln, an dem die Uhren umgestellt werden, ein Ehepaar zur Arbeit fährt und zwei Kinder einen Schmetterling verfolgen. Das Bild teilt sich in verschiedene Bruchstücke, in denen die Zeit unterschiedlich schnell, mal vor, mal zurück, läuft. Am Ende der Sequenz fügt sich alles wieder zusammen: ein Kind überlebt knapp einen Unfall, und die Frau aus dem Auto wird bei einem Banküberfall erschossen. Zurück bleibt ihr Ehemann, Kommissar Richard Lenders (Alex Brendemühl), der seine Trauer mit Schnaps und Arbeit betäubt. Auf seinem Schreibtisch landet ein Ermordeter ohne Vergangenheit, der irgendwie in den Überfall verstrickt ist und eine Festplatte mit hochkomplexen Formeln hinterlassen hat. Anscheinend haben sie etwas mit Quantenphysik und Zeitreisen zu tun. Mithilfe der Physikerin Sophia van Thijsen (Sylvia Hoeks, BLADE RUNNER 2049) versucht Lenders einen Mörder zu fassen, der offenbar aus der Zukunft kommt, und dabei seiner Frau im Nachhinein das Leben zu retten.
Nachdem Regisseur Johannes F. Sievert in VERDAMMTE LIEBE DEUTSCHER FILM den deutschen Genrefilm untersucht hat, ist es nur passend, dass er jetzt einen sehr deutschen Science-Fiction-Film abliefert. Die Wissenschaft hinter den Zeitreisen scheint fundiert und wird mit einer absoluten Ernsthaftigkeit präsentiert. Dazu kommen Lenders, der mit Schnauzer, Lederjacke und BMW-Oldtimer selber wie ein Zeitreisender aus einem alten TATORT rüberkommt und seine Kollegen, die in Charakterisierung und Spielweise an die beruhigende Welt alter Fernsehkrimis erinnern, während der Film, durchgängig auf Handlungsrelevantes konzentriert, Naturgesetze bricht. Aber zu viel sollte man über diese interessante Melange besser nicht verraten.

Christian Klose

Details

Originaltitel: Rewind – Die zweite Chance
Deutschland 2017, 106 min
Genre: Krimi, Science Fiction
Regie: Johannes Sievert
Drehbuch: Johannes Sievert
Kamera: Hendrik A. Kley
Schnitt: Patricia Testor
Musik: Florian van Volxem, Sven Rossenbach
Verleih: Real Fiction
Darsteller: Alex Brendemühl, Andreas Nickl, Max von Pufendorf, Sascha Alexander Geršak, Jerry Hoffmann
FSK: 12
Kinostart: 03.05.2018

Website

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