Neue Notiz
Queer Exile Berlin
Non-binär und international
Im dritten Teil seiner queeren Berlin-Trilogie erzählt Jochen Hick mit Hilfe vieler Zeitzeug*innen von der Gegenwart als einer diversifizierten Ära, die sich von binären Geschlechterkategorien abgekoppelt hat.
Mit QUEER EXILE BERLIN vervollständigt Jochen Hick nach OUT IN EAST BERLIN (2013) und MY WONDERFUL WEST BERLIN (2017) seine Berliner Dokumentarfilm-Trilogie, in der er die queere Geschichte der einst geteilten Hauptstadt durch Zeitzeug*innenberichte erlebbar macht. Im dritten Teil taucht er ein in die jüngere Vergangenheit bzw. Gegenwart Berlins, das nunmehr zur Wahlheimat von queeren Menschen aus aller Welt auserkoren wurde, und fängt mit einem dynamischen Schnitt den Puls einer diversifizierten Ära ein, die sich von binären Geschlechterkategorien abgekoppelt hat. Entsprechend vielfältig sind auch die Personen und ihre Schicksale, die Jochen Hick hier porträtiert: Haidar etwa ist aus Syrien geflüchtet und tanzt und performt nun als „The Darvish“. Jean-Ulrick, geboren in Haiti und aufgewachsen in New York, zog Anfang der 2000er nach Berlin und macht nun erfolgreich Kunst. Mischa wurde zwar in Russland geboren, ist aber armenischer Abstammung und erforscht nun die eigene Identität durch Performance-Kunst. Dragqueen Gloria kam mit sechs Jahren nach Berlin, durchlebte und überlebte die Aids-Epidemie und blickt heute mit gespaltenen Gefühlen auf eine neue Queer-Generation. Auch Monika hat in Berlin ein neues Zuhause gefunden, ficht jedoch weiterhin aktivistische Kämpfe in Polen. Roter Faden ist vor allem die Geschichte rund um Transfrau Eunice aus Portugal, die bei ihrer Transition begleitet wird. Sie alle nehmen Berlin als einen Sehnsuchtsort wahr, der seine Verheißungen nicht immer erfüllt und zahlreiche Herausforderungen bereithält. Und dennoch wird er trotz seiner Unverbindlichkeit und Widersprüchlichkeit zum wichtigen Katalysator für ihre jeweiligen Selbstfindungsprozesse.
Deutschland 2023, 105 min
Sprache: Englisch, Deutsch, Polnisch
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Jochen Hick
Drehbuch: Jochen Hick
Kamera: Jochen Hick, Lutz Reitemeier
Verleih: missingFILMs
Kinostart: 18.04.2024
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