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Perpetrator

Als ihr Vater immer stärker an einer Migräne mit seltsamen Symptomen leidet, muss die rebellische Jonny Hals über Kopf bei ihrer exzentrischen Tante Hilde einziehen. Bald schon verschwimmen Vision und Wirklichkeit zu einem bedrohlichen Zustand.

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Die abgebrühte Johnny (Kiah McKirnan) unterstützt ihren alleinerziehenden Vater mit kleineren Einbrüchen finanziell. Bis Johnnys Vater ihr eröffnet, dass sie eine Weile zu ihrer Tante Hildi (90er-Ikone Alicia Silverstone) ziehen wird. Angeblich ist der Grund dafür, dass Papa sich etwas sammeln muss, aber tatsächlich hat es etwas mit einem Familienfluch zu tun, der sich an Johnnys 18. Geburtstag auf die junge Frau auswirken wird, und bei dessen Initiation die strenge, mysteriöse Tante helfen soll. Und als Johnny endlich den Geburtstagskuchen anschneidet, den Tantchen nach einem alten Familienrezept gebacken hat, eröffnet sich ihr eine ganz neue Welt aus soviel Blut, dass sie teilweise darin untergeht, und verstörenden Visionen. Letztere stellen sich aber als spezieller Supersinn heraus, durch den Johnny Hinweise auf einen maskierten Psychopathen bekommt, der in den letzten Monaten schon diverse junge Frauen entführt hat. Mithilfe ihrer neuen Fähigkeiten und einer kleinen Clique an neuen Freundinnen macht sich Johnny daran, den Killer zu finden, bevor er eine von ihnen erwischt.
Soweit ist Jennifer Reeders PERPETRATOR ein Horrorfilm. Und auch wenn im Finale weder mit Gewalt noch mit Blut gegeizt wird: Die Welt, in der die Geschichte stattfindet, ist hauptsächlich überdreht-satirisch: Der Schulleiter führt am liebsten Schulmassakerübungen (mit sich selbst als Attentäter) durch, erinnert seine Schülerinnen beim Selbstverteidigungstraining gerne an das Gefühl der panischen Starre, das sie dabei überkommen soll, und die Eltern sind generell weniger am Wohlergehen ihrer Kinder als an Schönheitsoperationen interessiert. Dementsprechend wird die Suche nach dem Killer bald zur Nebensache. Stattdessen gibt es satirische Spitzen gegen Polizeigewalt, psychdelische Bilder, eine schöne Liebesgeschichte und die seltsamste SPARTACUS-Parodie seit Langem. Für Freund*innen der schrägen Midnight Movies absolut zum empfehlen.

18.2., Cubix 9, 12:30 / HAU1, 20 Uhr
19.2., Titania 21:30
23.2., Akademie der Künste 22 Uhr
24.2., Cubix 8, 21:45 Uhr

Details

USA 2023, 100 min
Sprache: Englisch
Genre: Horror, Satire
Regie: Jennifer Reeder
Drehbuch: Jennifer Reeder
Verleih: Unbekannt
Darsteller: Kiah McKirnan, Alicia Silverstone, Christopher Lowell

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