Neue Notiz
Menashe
Regeln & Regelbrüche
MENASHE basiert auf den Erlebnissen des chassidischen Stand-up-Komikers Menashe Lustig: Nach dem Tod seiner Frau würde der chassidische Jude Menashe seinen Sohn gerne alleine großziehen. Aber das ist nicht erlaubt und auch sonst geht alles schief, was Menashe anfasst…
Borough Park, ein Stadtviertel von Brooklyn, hat sich seit den 80er Jahren zur größten Ansiedlung von ultraorthodoxen chassidischen Gemeinden der Haredim außerhalb Israels entwickelt. Regisseur Joshua Z. Weinstein war die chassidische Gemeinschaft eigentlich fremd und er spricht kein Wort Jiddisch. MENASHE ist der erste Spielfilm des Dokumentarfilmers, an Originalschauplätzen, mit chassidischen Darstellern besetzt und fast komplett in jiddischer Sprache gedreht. In der chassidischen Gemeinde sind Kino und Fernseher eigentlich verboten. Weinsteins Eintrittskarte in die diese Welt war Menashe Lustig, der 2006 der erste chassidische Jude war, der ein Video auf Youtube veröffentlichte und als Stand-Up-Komiker auftritt. MENASHE beruht auf Menashe Lustigs eigener Lebensgeschichte: Menashe ist Supermarkt-Verkäufer, seit einem Jahr Witwer und hat einen Sohn, der nach dem Entscheid des Rabbi bei der Familie seines wohlhabenden Schwagers aufwachsen soll. Menashe würde seinen Sohn entgegen aller Traditionen gern allein erziehen, aber es sieht so aus, als habe sich die ganze Welt gegen ihn verschworen. Der Rabbi will, dass Menashe wieder heiratet. Menashe fühlt sich dazu noch nicht bereit, weniger aus Trauer – die Ehe war arrangiert – als wegen seiner Schuldgefühle. Er wurschtelt sich mehr schlecht als recht allein durchs Leben, muss aber nun beweisen dass er ein „Mensch“ werden kann. Aber Menashe kommt immer zu spät, er hat überall Schulden, egal was er anfasst, es geht garantiert schief. Halb Situationskomödie, halb mitfühlendes Alleinerziehenden-Drama ist MENASHE ein faszinierender Einblick in eine tief religiöse Gemeinschaft mit ihren Regeln und Regelbrüchen. Über den Regelbruch, diesen Film überhaupt gemacht zu haben, sagt Menashe Lustig: „Gegenüber dem Rabbi ist es immer besser, sich zu entschuldigen als um Erlaubnis zu fragen“.
USA 2017, 81 min
Genre: Drama
Regie: Joshua Z. Weinstein
Drehbuch: Alex Lipschultz, Joshua Z. Weinstein, Musa Syeed
Kamera: Yoni Brook, Joshua Z. Weinstein
Schnitt: Scott Cummings
Musik: Aaron Martin, Dag Rosenqvist
Verleih: Mindjazz Pictures
Darsteller: Menashe Lustig, Ruben Niborski, Yoel Weisshaus, Meyer Schwartz
FSK: 6
Kinostart: 06.09.2018
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