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Meine Welt ist die Musik – Der Komponist Christian Bruhn

Der Soundtrack der 70er Jahre

Von der zartesten Versuchung bis zur Schmusewolle, von Marmor, Stein und Eisen bis zu Heidi: Christian Bruhn hat die deutsche Mainstream-Soundlandschaft der 60er und 70er Jahre wie kaum ein anderer Komponist geprägt.

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Christian Bruhn hat die deutsche Mainstream-Soundlandschaft der 60er und 70er Jahre wie kaum ein anderer Komponist geprägt. Von der zartesten Versuchung bis zur Schmusewolle, von Marmor, Stein und Eisen bis zu Heidi: es ist immer noch fast unmöglich, Bruns Melodien zu entkommen. Christian Bruhn selbst geht es gut. Er steht morgens auf, schlappt mit dem Kaffee in der Hand zu seinem Pool und schwimmt ein wenig. Später sitzt er am Klavier oder in seinem Studio, komponiert und frickelt und freut sich über seine früheren Einfälle. Ein lauter Auftakt, ein leiser Beginn, eine komplizierte Strophe, ein einfacher Refrain mit vollem Orchester: das sind halt so Tricks, sagt Bruhn. Mit den Tricks hat er 1970 den Grand Prix gewonnen: „Wunder gibt es immer wieder“. Bruhn hat 2000 Schlager geschrieben, und hunderte Jingles.
In Bruhns Haus, in dem es offenbar mindestens zwei Studios gibt, hängen viele Zettel mit lustigen Sprüchen, wie man sie aus Großraumbüros kennt. An der Seite von Bruhns Flügel steht: „Es werden eigene, aber auch schöne Lieder gesungen“. Es macht Spaß, Bruhn dabei zuzusehen, wie er sich beim Wiederhören seiner Erfolge über die eigenen Einfälle freut. Manchmal ist es auch erhellend. Es sei ihm am liebsten, wenn der Text bereits vor der Musik da sei, sagt Bruhn, und demonstriert das Zusammenspiel von Sprache und Melodie an seinen Schlagern „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben“ und „Ein bisschen Spaß muss sein“. Bruhn hat auch Musik für Filme und Fernsehserien geschrieben, unter anderem die legendären Titelmelodien für „Captain Future“ und „Timm Thaler“. Marie Reichs Dokumentarfilm ist ein freundliches, intimes und gut gelauntes Porträt des Komponisten, der freundlich und entspannt Einblick in sein Leben gewährt.

Hannes Stein

Details

Deutschland 2017, 80 min
Sprache: Deutsch
Regie: Marie Reich
Drehbuch: Marie Reich, Constantin Ried
Kamera: Salomé Lou Römer, Markus Götzfried
Schnitt: Rainer Schmidt
Verleih: Filmperlen
Kinostart: 10.01.2019

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

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