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Mario

Schwul im Profifußball

Mario und Leon spielen in der Schweizer U21 und beide werden als Nachwuchstalente gehandelt. Als sie sich ineinander verlieben, gerät ihre Fußballkarriere in Gefahr.

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Mario ist ein stiller Typ und Fußball bedeutet ihm alles. Er spielt als Stürmer in der Schweizer U21 und gilt als Kandidat für die erste Liga. Als ein weiterer Stürmer aus Hannover ins Team geholt wird, sind Mario und vor allem aber sein Vater, der ihn seit seiner Kindheit trainiert, misstrauisch: Leon scheint eine Gefahr für Marios Aufstiegschancen. Aber alles rüttelt sich zurecht, Mario und Leon lernen sich kennen und spielen gut zusammen, am Ende zählt, dass Leon die Mannschaft weiter bringt. Als der Trainer Mario und Leon zusammen in einer Wohnung unterbringt, sind beide einverstanden. Dann, eines Abends, küsst Leon Mario, und aus Mario und Leon wird ein Paar. Natürlich ist klar, dass niemand davon wissen darf, aber irgendwie bekommen die Teamkollegen doch Wind und die Gerüchteküche fängt an zu brodeln. Auf einmal beginnen die anderen Jungs, Abstand in der Dusche zu halten, und Mario und Leon werden mit ihren Trainern einbestellt.
Fußball ist nach wie vor einer der wenigen Bereiche in der westeuropäischen Kultur, in der es nicht möglich ist, offen schwul zu sein und Karriere zu machen. Hinter den Kulissen tun alle tolerant: Dem Verein ist völlig egal, ob Mario und Leon homosexuell sind, nur wissen darf es eben keiner. Die Fans, die anderen Spieler! Das Motto ist: Abstreiten, Abstreiten, Abstreiten. Und eine weibliche Begleitung zu öffentlichen Terminen wäre nicht schlecht. MARIO erzählt davon, wie hoch – und wie absurd – der Preis ist, den homosexuelle Spieler für eine Zukunft als Profis zahlen müssen. Regisseur Markus Gisler inszeniert das so geradlinig und nüchtern wie die Korridore im Trainingslager, so aufgeräumt wie die stets frisch gewaschenen Trikots. Vor allem Max Hubacher als Mario spielt mit einer schönen Intensität. Seine „Alles cool“-Scharade – auf die Leon (Aaron Altaras) sowie keinen Bock hat - beginnt nach und nach zu bröckeln.

Toni Ohms

Details

Schweiz 2018, 119 min
Genre: Drama, Liebesfilm, Sportfilm
Regie: Marcel Gisler
Drehbuch: Marcel Gisler, Thomas Hess, Frederic Moriette
Kamera: Sophie Maintigneux
Schnitt: Thomas Bachmann
Musik: Michael Duss, Christian Schlumpf, Martin Skalsky
Verleih: Pro-Fun Media
Darsteller: Max Hubacher, Aaron Altaras, Jessy Moravec, Jürg Plüss
Kinostart: 18.10.2018

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