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Magic in the Moonlight

Federleichte Sommerkömödie

An der Côte d’Azur, auf dem Anwesen der reichen amerikanischen Familie Catledge, treffen der englische Magier Stanley (Colin Firth) und die junge amerikanische Spiritistin Sophie (Emma Stone) aufeinander. Stanley, ein überzeugter Atheist, Zyniker und Pessimist, ist überzeugt, dass er Sophie, die sich gerne mal an den Kopf fasst und „Ich spüre Schwingungen“ haucht, in Kürze als Hochstaplerin enttarnen kann... Federleichtes von Woody Allen.

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Magic in the Moonlight
Ein Woody Allen ist ein Woody Allen ist ein Woody Allen. In jedem Woody Allen Film gibt es gute Schauspieler, pointierte Dialoge, eine souveräne Inszenierung, libertäre Beziehungsverwirrungen und, immer mal wieder, die Frage nach Gott. Die Stimmungen wechseln dabei. Mal ist Allen eher romantisch, mal eher albern und dann wieder nihilistisch-böse wie in den frühen „europäischen“ Filmen VICKY CRISTINA BARCELONA, MATCH POINT oder CASSANDRA’S DREAM. Seit WHATEVER WORKS im Jahr 2009 scheinen Allens Filme, mit Ausnahme von BLUE JASMIN, immer luftiger, versöhnlicher und verspielter zu werden. Mit MAGIC IN THE MOONLIGHT ist nun ein komplett federleichtes Werk entstanden. Das liebevoll arrangierte Divertissement ist im Jahr 1929 angesiedelt, komplett mit Topfhüten, Bauchnabellangen Perlenketten, durchsichtigen Hängekleidchen und Rückprojektionen. An der Côte d’Azur, auf dem Anwesen der reichen amerikanischen Familie Catledge, treffen der englische Magier Stanley (Colin Firth), der unter dem Bühnennamen Wei Ling Soo Frauen und Elefanten verschwinden lässt, und die junge amerikanische Spiritistin Sophie (Emma Stone) aufeinander. Stanley, ein überzeugter Atheist, Zyniker und Pessimist und damit das Alter ego von Allens Bühnenpersona, ist überzeugt, dass er Sophie, die sich gerne mal manieriert an den Kopf fasst und „Ich spüre Schwingungen“ haucht, in Kürze als Hochstaplerin enttarnen kann. Tatsächlich aber sind ihre Vorhersagen verblüffend akkurat und der englisch-verkniffene Stanley verfällt zusehends ihrer Magie – und ihrem amerikanisch-jugendlichem Charme. Die alte und die neue Welt, Spiritismus und Atheismus, Gott und Nietzsche hat Allen schon mit mehr Verve und Komik aufeinanderprallen lassen, sonniger und freundlicher war er dagegen selten. Wie Stanley irgendwann so schön sagt: Es mag einen höheren Daseinszweck geben oder vielleicht auch nicht, Magie gibt es in jedem Fall.

Toni Ohms

Details

USA 2014, 97 min
Sprache: Englisch
Genre: Liebeskomödie
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: Alisa Lepselter
Verleih: Warner Bros.
Darsteller: Erica Leerhsen, Colin Firth, Jacki Weaver, Eileen Atkins, Simon McBurney, Emma Stone, Marcia Gay Harden, Hamish Linklater, Ute Lemper
FSK: oA
Kinostart: 04.12.2014

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