THE KING’S LAND erzählt eine Westerngeschichte über die innereuropäische Kolonisierung. Darüber gibt es kaum Filme, obwohl auch die deutsche Hauptstadt als Kolonialsiedlung gegründet wurde.
Hauptmann Ludvig Kahlen (Mads Mikkelsen) ist ein Veteran der holsteinischen Armee, der in Jütland 1755 die Heide erschließen und eine Kolonie gründen will, ein Projekt, das der dänische König seit langem herbeiwünscht. Bisher sind alle Versuche gescheitert. Die königlichen Beamten bekunden kein Interesse, lassen den Deutschen aber erstmal machen, um dem König die Weiterführung des Kolonialprojekts melden zu können. Kahlen hat Säcke mit geheimem Saatgut aus Mecklenburg herbeischaffen lassen. Sobald er sein Haus errichtet hat, meldet sich ein Gegenspieler, der Gutsherr Schinkel, der sich seit kurzem „de Schinkel“ nennt, ein pervers-sadistischer Schurke alten Schlags. Schinkel erhebt Anspruch auf das Heideland, obwohl es nicht unter seiner Verwaltung steht und er nicht die Absicht hat, dort etwas anzubauen. Er versucht mit allen Mitteln, Kahlen aus der Heide zu vertreiben. Kahlen hat inzwischen eine Ersatzfamilie aus Außenseitern um sich geschart und gibt nicht auf, obwohl Schinkel ihn immer brutaler am Erfolg zu hindern sucht.
Regisseur Nikolaj Arcel, der mit seiner Stieg-Larsson-Filmreihe internationalen Erfolg hatte und mit der Verfilmung von Stephen Kings Großwerk THE DARK TOWER einen kolossalen Flop gedreht hat, inszeniert hier einen soliden Genrefilm über einen Kampf zwischen oben und unten. Mads Mikkelsen gibt den hartgesottenen Soldaten mit dem goldenen Herzen, Simon Bennebjerg einen üblen Fiesling. Historisch korrekt ist wenig, aber die Orte des Geschehens, der ungefähre Standort des „Kongenshus“ und das „Gutshaus Hald“, sind Touristenattraktionen in Jütland.

Tom Dorow