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Kinds of Kindness

Verschachteltes Triptychon

KINDS OF KINDNESS ist ein verschachteltes Triptychon, drei Filmchen in einem, mit den gleichen Darsteller*innen, der gleichen verqueren Dynamik, dem gleichen Anspruch an Verstörung und Absurdität.

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Yorgos Lanthimos nutzt die Gunst der Stunde - und Emma Stone zieht mit. Der Erfolg von POOR THINGS (2023), für den die britische Schauspielerin unlängst einen Oscar gewann, hängt noch in der Luft, da legt der griechische Regisseur bereits seinen nächsten Film vor. Stone spielt darin ebenfalls eine zentrale Rolle, wenn auch nicht gleich. Zunächst macht Lanthimos die Bühne frei für Jesse Plemons, der selten furchtloser und überzeugender aufgetreten ist als hier.

KINDS OF KINDNESS ist ein verschachteltes Triptychon, drei Filmchen in einem, mit den gleichen Darsteller*innen, der gleichen verqueren Dynamik, dem gleichen Anspruch an Verstörung und Absurdität. Drei Geschichten, in denen es um Macht und Egoismus, Verblendung und Verzweiflung geht. Nur die Namen der Protagonist*innen variieren und wie die Figuren im Einzelnen zueinander stehen.

In der ersten Episode verkörpert Plemons den Geschäftsmann Robert, der mit seiner Frau Sarah (Hong Chau) eine glückliche Ehe führt. Alles, was er hat, verdankt Robert seinem Chef Raymond (Willem Dafoe), der das Leben seines Angestellten bis ins kleinste Detail (Essen, Cocktails, Sex) kontrolliert. Pflichtbewusst fügt sich Robert der intimen Tyrannei, bis sein Boss von ihm verlangt, dass er einen Mord begeht. In dem Moment fällt seine komplette Existenz wie ein Kartenhaus in sich zusammen, und an seine Stelle tritt Rita (Stone), die Raymonds neue willige Untertanin wird. Auch die anderen beiden Geschichten kippen vom Harmlosen ins Groteske, Makabre, Schamlose, ehe man sich versieht: Ein Polizist ist beunruhigt, weil er vermutet, dass seine Frau, eine Meeresbiologin, durch ein Double ersetzt wurde. Zwei Sektenmitglieder suchen nach einer jungen Frau, die angeblich Tote zum Leben erwecken kann.

Ein Teil der unheimlichen Faszination, die von Lanthimos' Film ausgeht, besteht darin, dass sich in den einzelnen erzählerischen Variationen nicht nur die Schauspieler*innen wiederholen, sondern hinter dem Horror des Alltäglichen auch bestimmte Muster und Motive unmissverständlich hervortreten. Lanthimos führt mit bisweilen drastischen Mitteln vor Augen, wie sehr die Umstände das Leben bestimmen, oder wie Menschen Gefangene der eigenen Wahrheiten und Wahnvorstellungen sind. Dabei geht er diesmal vielleicht weniger feinsinnig und in sich stimmig vor, aber mit der gleichen ungenierten Freude am Übermaß und am unmoralischen Intrigenspiel.

Pamela Jahn

Details

Irland/Großbritannien 2024, 165 min
Sprache: Englisch
Genre: Komödie, Drama
Regie: Yorgos Lanthimos
Drehbuch: Efthymis Filippou, Yorgos Lanthimos
Kamera: Robbie Ryan
Schnitt: Yorgos Mavropsaridis
Musik: Jerskin Fendrix
Verleih: Walt Disney
Darsteller: Emma Stone, Jesse Plemons, Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau, Joe Alwyn, Mamoudou Athie, Hunter Schafer
Kinostart: 04.07.2024

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Kinds of Kindness

Irland/Großbritannien 2024 | Komödie, Drama | R: Yorgos Lanthimos

KINDS OF KINDNESS ist ein verschachteltes Triptychon, drei Filmchen in einem, mit den gleichen Darsteller*innen, der gleichen verqueren Dynamik, dem gleichen Anspruch an Verstörung und Absurdität.

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