Neue Notiz
Gimme Danger
Urväter des Punk
James Osterberg aka Iggy Pop sitzt, Jahrtausende alt, aber fit und aufgeräumt, auf einem Stuhl und erzählt grinsend die Geschichte seiner lauten Band. Gemütliche Rock-Doku von Jim Jarmusch über die „größte Rock’n’Roll-Band aller Zeiten“ The Stooges.
Jim Jarmuschs Dokumentarfilm GIMME DANGER über The Stooges, die, wie Jarmusch zu Beginn klarstellt „größte Rock’n’Roll-Band aller Zeiten“, ist eine im Vergleich zu den legendär wilden Auftritten der Band erstaunlich konventionelle, vermutlich sogar bewusst gemütliche Rock-Doku. James Osterberg aka Iggy Pop sitzt, Jahrtausende alt, aber fit und aufgeräumt, auf einem Stuhl und erzählt grinsend die Geschichte seiner lauten Band, die sich immer wieder kurz vor dem Erfolg auflöste, und die erst Jahrhunderte später zu einer triumphalen Comeback-Tournee wieder zusammen fand. Es gibt Archivmaterial von Konzerten aus den frühen 70er Jahren (leider eher wenig) und von den Revival-Tourneen (viel), Gespräche mit den überlebenden Bandmitgliedern Scott Asheton (Drums) und James Williamson (Gitarre auf „Raw Power“ und zahlreichen Iggy-Soloalben). Der erste Stooges-Gitarrist Ron Asheton ist 2009 an einem Herzanfall verstorben, Bassist Dave Alexander starb bereits Mitte der 70er Jahre. Stooges-Fans werden natürlich alles wissen, was es in diesem Film zu erfahren gibt. Die Stooges waren, neben MC5, die lauteste amerikanische Band Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre und gelten als Urväter des Punk. Wenn Iggy sagt: „I helped wipe out the Sixties!“ dann ist das ohne Zweifel richtig. Ein Song soll nicht mehr als 25 Worte enthalten, sagt Iggy: Das Gegenteil der geschwätzig wuchernden Metaphern der Sixties-Songwriter. In Iggys Songs gibt es keine Hoffnung auf eine bessere Welt, die Kaputtheit wird dagegen aufs heftigste affirmiert. „It’s 1969 okay, war across the USA, that’s another year for me and you, another year with nothing to do”. Generationen haben nach der Entdeckung von Iggys Bühnenshow ausprobiert, wie es sich wohl anfühlt, sich Zigarettenkippen auf der Brust auszudrücken. Aus Erfahrung gesprochen: nicht gut, das aber lange.
USA 2016, 108 min
Genre: Dokumentarfilm, Musikfilm
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Kamera: Tom Krueger
Schnitt: Alfonso Gonçalves, Adam Kurnitz
Verleih: STUDIOCANAL
FSK: oA
Kinostart: 27.04.2017
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