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Ghost Stories

Kekshorror

Professor Goodman wird von seinem großen Vorbild, dem seit Jahrzehnten vermissten TV-Spuk-Aufklärer Charles Cameron, mit der Aufklärung dreier Geistersichtungen beauftragt. Liebevoll inszenierte und etwas wirre Hommage an den klassischen britischen Omnibus-Gruselfilm.

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Professor Goodman ist ein TV-Promi, der in seiner Show Hellseher entlarvt und das Übernatürliche mit den Waffen der Vernunft attackiert. Als er einen Brief von seinem großen Vorbild, dem seit Jahrzehnten vermissten TV-Spuk-Aufklärer Charles Cameron, erhält, ist der gute Professor ganz aufgeregt. Cameron, der mehr tot als lebendig in einem vermüllten Wohnwagen haust, übergibt ihm eine Akte mit drei Fällen, die er selbst nicht lösen konnte, und die ihn davon überzeugt haben, dass die Geisterwelt existiert. Professor Goodman macht sich an die Ermittlungen und hört drei Geschichten von übernatürlichen Heimsuchungen: die eines Wachmanns, der nachts seltsame Geräusche hört und im Keller eines Lagerhauses einen ordentlichen Schock bekommt, die eines jungen Mannes, der mit dem Auto im Wald liegen bleibt, und die eines reichen Mannes, in dessen Umgebung der Tod wütet.
Jeremy Dyson, Autor der TV-Serie „The League of Gentlemen“, hat gemeinsam mit Schauspieler und Produzent Andy Nyman eine Hommage an den klassischen britischen Omnibus-Gruselfilm gedreht. DEAD OF NIGHT (1945) stand offensichtlich Pate für diesen Film, der die drei Geschichten am Ende mit einem überraschenden Twist verbindet. Die hübsche, sehr britisch vernebelte, immer leicht muffige Atmosphäre ist besonders in der ersten Hälfte des Films gut gelungen, und zumindest die erste Story ist auch recht unheimlich, zumal der Wachmann tatsächlich mal eine Figur ist, die einen Grund hat, in den Keller zu stapfen. Dafür lässt die Auflösung jede Menge loser Enden, über die man gern mehr erfahren hätte, etwa was die traurige und sehr schön inszenierte Familiengeschichte Professor Goodmans eigentlich mit dem Plot zu tun hatte. GHOST STORIES ist netter Sonntagnachmittag-Kekshorror für Gruselfans, die kein But sehen können. Oder jedenfalls nur sehr wenig.

Tom Dorow

Details

Großbritannien 2017, 98 min
Genre: Gruselfilm, Horror, Theateradaption
Regie: Jeremy Dyson, Andy Nyman
Drehbuch: Jeremy Dyson, Andy Nyman
Kamera: Ole Bratt Birkeland
Schnitt: Billy Sneddon
Musik: Frank Ilfman
Verleih: Concorde Filmverleih
Darsteller: Andy Nyman, Martin Freeman, Paul Whitehouse, Jill Halfpenny, Nicholas Burns,
FSK: 16
Kinostart: 19.04.2018

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