Neue Notiz
Die versunkene Stadt Z
Obsession eines Forschers
Mehr Terence Malick als Indiana Jones: Als Colonel Percival Fawcett im tiefsten Dschungel von Bolivien die Überreste einer versunkenen Zivilisation entdeckt, ist er sich sicher, einer Sensation auf der Spur zu sein, aber es dauert Jahre, bis er erneut eine Expedition auf die Beine stellen kann, deren Verlauf ihm und seinen Männern alles abverlangt.
Z – Das Ende, die Leerstelle, die fehlende Verbindung zur Geschichte der Menschheit. Als Colonel Percival Fawcett (Charlie Hunnam) im tiefsten Dschungel von Bolivien die Überreste einer versunkenen Zivilisation entdeckt, ist er sich sicher, einer Sensation auf der Spur zu sein. In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts herrscht in der Wissenschaft die Meinung vor, die eingeborenen Indios seien nichts weiter als dumme Kreaturen, eher primitive Tiere als Menschen. Doch die Tonscherben liefern den Beweis, dass sie einer Gesellschaft entstammen, die viel älter ist als die westliche. Natürlich glaubt ihm niemand und es dauert Jahre, bis Fawcett erneut eine Expedition auf die Beine stellen kann, deren Verlauf ihm und seinen Männern alles abverlangt. Unterdessen harren daheim in England seine selbstbewusste Frau Nina (Sienna Miller) und ihr gemeinsamer Sohn auf seine ungewisse Rückkehr.
James Gray, der sich bisher vor allem durch Gangsterfilme wie THE YARDS und HELDEN DER NACHT einen Namen gemacht hat, adaptierte das Sachbuch von David Grann als außergewöhnlichen Abenteuerfilm. Seine Herangehensweise an die Geschichte von der Obsession eines Forschers ist näher an den Filmen Terrence Malicks als den Abenteuern von Indiana Jones. Kameramagier Darius Khondji (PANIC ROOM) setzt die entsättigten Bilder der britischen Heimat gegen das kraftvolle Grün der Amazonasregion. Dort würde man beim ersten Trip am liebsten ein wenig länger verbleiben, der erste Akt wirkt gehetzt angesichts der Strapazen, die hier nur angerissen werden. Allerdings gewinnt die Figurenzeichnung durch die Zeit im Exil, wenn Fawcett wie verloren durch die Reihen der aristokratischen Anzugträger wandelt. Charlie Hunnam, demnächst als „King Arthur“ in Guy Ritchies Neuinterpretation der Arthus-Sage zu erleben, verkörpert den Getriebenen als Wandler zwischen den Welten in einem berauschenden Filmerlebnis, das lange nachhallt.
Originaltitel: The Lost City of Z
USA 2016, 140 min
Genre: Abenteuer, Action, Historienfilm
Regie: James Gray
Drehbuch: James Gray, David Grann
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: John Axelrad, Lee Haugen
Musik: Christopher Spelman
Verleih: STUDIOCANAL
Darsteller: Charlie Hunnam, Sienna Miller, Angus Macfadyen, Robert Pattinson, Tom Holland
FSK: 12
Kinostart: 30.03.2017
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