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Die Schule auf dem Zauberberg

Eliteschüleralltag

DIE SCHULE AUF DEM ZAUBERBERG bietet Normalsterblichen Einsicht in den Alltag des exklusivsten Internats der Welt, fokussiert sich dabei aber vor allem auf die Geschichte von Berk, der sich die Anerkennung seines Vaters wünscht.

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Sie sind die Crème de la Crème der Bevölkerung, die zukünftige Weltelite: Radek Wegrzyns Dokumentarfilm DIE SCHULE AUF DEM ZAUBERBERG bietet Normalsterblichen Einsicht in den Alltag des exklusivsten Internats der Welt. Bei näherer Betrachtung wirkt dieser allerdings gar nicht so viel anders als auf jeder beliebigen anderen westlichen Schule: Auch hier scheint es nicht um Selbstverwirklichung zu gehen, sondern um die optimale Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt – der sich bei den Reichsten der Reichen natürlich etwas anders gestaltet als bei Otto Normalverbraucher. Immerhin lernen hier die Menschen, die, einmal erwachsen, den Hebeln der Welt am nächsten sitzen; da kann man sich ruhig einmal etwas intensiver auf die Wirtschaftprüfung vorbereiten.
Im Mittelpunkt des Films steht Berk – ein eher unterdurchschnittlicher Schüler, der wenig Lust hat, sich den hohen Erwartungen seines Vaters zu stellen. Anhand von Berks Entwicklung macht Wegrzyn überdeutlich, wie sich die Jugendlichen dieser Welt letztendlich ähneln: Keiner möchte in Lernkorsetts gepresst zu werden, wichtig ist in dieser Zeit die Anerkennung von außen – in Berks Fall hauptsächlich die des Vaters. Dass die in einer Welt, in der Erfolg in Geld und Macht gemessen wird, vor allem an berufliche Glanzleistungen geknüpft ist, sollte nicht überraschen.
Der enorme Fokus des Films auf Berk verhindert einen vielfältigeren Blick auf die Schule. Hin und wieder werden Interviews mit anderen Mitschülern und Lehrern eingestreut, aber sie wirken losgelöst vom Rest des Films und etwas willkürlich. Das Publikum verfolgt so hauptsächlich den Werdegang Berks. Der erhoffte differenzierte Einblick in die Lehranstalt, die unsere zukünftige Elite ausbildet, bleibt dabei ein wenig auf der Strecke.

Manon Scharstein

Details

Deutschland 2018, 87 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Radek Wegrzyn
Drehbuch: Radek Wegrzyn
Kamera: Johannes Louis, Matthias Bolliger, Timon Schäppi, Ferhat Topraklar
Schnitt: Jamin Benazzouz
Musik: Octavia Gloggengießer
Verleih: farbfilm Verleih
FSK: oA
Kinostart: 28.02.2019

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