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Der Vierer

Beziehungsrettungskomödie

Um eine ansonsten ziemlich kaputte Beziehung zu retten kann, braucht es mehr als eine Menage à quatre. Sophie und Paul versuchen es trotzdem.

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Für etwas wie einen Vierer braucht man Ehrlichkeit, offene Kommunikation und gute Planung. Für eine Beziehungskomödie braucht man Geheimnisse, Missverständnisse und ungünstige Zufälle. Um eine ansonsten ziemlich kaputte Beziehung zu retten, braucht man mehr als eine Menage à quatre. Sophie und Paul versuchen es trotzdem: Während sie sich chic macht und er ein erotisches Buffet (mit Peniskeksen) zaubert, warten in der Bar schon Sophies Kollegin Mia, eine leidenschaftliche Spanierin, die nicht an die Liebe glaubt, und Pauls ältester Freund Lukas, der noch einer alten Flamme hinterhertrauert, auf das Paar. Und da beginnt das Problem: Der Vierer war eigentlich mit einem anderen Mann geplant, und Sophie ist verständlicherweise nicht begeistert darüber, dass Paul ihr diese Änderung verschwiegen hat. In der Wohnung eskaliert der Streit und über die nächsten 50 Minuten zerbricht die Ehe komplett, zusammen mit dem Großteil der Einrichtung. Mia und Lukas verlieben sich in der Bar in Windeseile, haben einen Quickie auf dem Klo, und beschließen dann, nachzusehen, wo ihre Gastgeber bleiben.

DER VIERER wird, für die Bühne bearbeitet, sicher sehr erfolgreich im Renaissance Theater laufen. Trotz der sexpositiven Prämisse ist das Ziel für alle Beteiligten eine Zweierbeziehung, die dem Leben Sinn und Halt gibt. Angenehmerweise fragt niemand, ob man durch einen Vierer schwul/lesbisch wird, aber ob sich die beiden Frauen gegenseitig attraktiv finden, ist auch kein Thema. Die Besetzung macht das Beste aus den Standardbeziehungskomödiencharakteren, und natürlich sehen die Menschen, die Wohnung und die Bar immer toll aus. Alles ist nett, aber ohne große Überraschungen, und zurück bleibt die Frage, was es denn braucht, um mal eine in jeder Hinsicht gewagtere deutsche Geöffnete-Beziehungs-Komödie zu bekommen.

Christian Klose

Details

Deutschland 2024, 90 min
Sprache: Deutsch
Genre: Beziehungsfilm, Komödie
Regie: Iván Sáinz-Pardo
Drehbuch: Florian David Fitz, Ivan Sainz-Pardo, Torben Struck
Kamera: Torsten Lippstock
Schnitt: Ana de Mier y Ortuño
Musik: Philipp Fabian Kölmel
Verleih: Leonine
Darsteller: Florian David Fitz, Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Lucía Barrado
Kinostart: 28.11.2024

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