
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Was hält?
Nach dem gleichnamigen Bestseller von Olga Grjasnowa aus dem Jahr 2012 erzählt Pola Beck gleichermaßen schnell und einfühlsam von einer globalen Generation, die sich ihre Koordinatensysteme aus „Zuhause“ und „Familie“ selbst und immer wieder neu zusammensetzt.
Einmal beschwert sich ihr deutscher Freund Elias (Slavko Popadic) bei Mascha (Aylin Tezel) darüber, dass er gar nichts über sie weiß, sie nie etwas von sich erzähle. Für ihn ist das ein Zeichen mangelnden Vertrauens. Vielleicht ist das auch so, denn Mascha legt sich nur ungern fest. Andererseits lässt sich Mascha auch nicht so leicht auf einen Ort, eine Geschichte reduzieren. Sie ist zugewanderte Deutsche, geflohen aus Aserbaidschan, von Kindheitstraumata geprägt, aber gut aufgehoben im Jetzt, Jüdin, und als angehende Dolmetscherin in vielen Sprachen, Orten und Kulturen zu Hause. Mit ihrem besten Freund Cem (Sohel Altan Gol), ebenfalls Dolmetscher, spricht sie Türkisch, ansonsten Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Sie ist Klassenbeste, feiert gern und träumt von einer Karriere bei der UN. Der Film fängt diese Vielheit, die auch ein Gefühlszustand ist, in schnellen Orts- und Zeitwechseln ein. Gegenwart und Vergangenheit verschränken sich, wenn Mascha eben noch mit Elias in der gemeinsamen Küche sitzt, dann allein in einem Apartment in Tel Aviv. Erst nach und nach schält sich heraus, wie sie dort hingekommen ist, dass Elias nach einem Sportunfall erkrankt und an Komplikationen verstorben ist, und Mascha nun sozusagen auf der Flucht ist – in noch mehr Orte, Sprachen, Beziehungen, Konflikte. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Olga Grjasnowa aus dem Jahr 2012 erzählt Pola Beck gleichermaßen schnell und einfühlsam von einer globalen Generation, die sich ihre Koordinatensysteme aus „Zuhause“ und „Familie“ selbst und immer wieder neu zusammensetzt. Als mit Elias Maschas wichtigster Ankerpunkt wegfällt, gerade, als sie sich möglicherweise einlassen wollte, bricht für sie dieses Koordinatensystem auseinander und katapultiert sie auf eine Reise, auf der sie austestet, was hilft, was hält, und was bleibt.
Originaltitel: Der Russe ist einer, der Birken liebt. All Russians Love Birch Trees
Deutschland 2022, 105 min
Genre: Drama
Regie: Pola Beck
Drehbuch: Burkhardt Wunderlich
Kamera: Juan Sarmiento G.
Schnitt: Philipp Thomas
Musik: Johannes Repka
Verleih: Port-Au-Prince Pictures
Darsteller: Aylin Tezel, Sohel Altan Gol, Slavko Popadic, Yuval Scharf
FSK: 12
Kinostart: 03.11.2022
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Der Russe ist einer, der Birken liebt
(Der Russe ist einer, der Birken liebt. All Russians Love Birch Trees) | Deutschland 2022 | Drama | R: Pola Beck | FSK: 12
Nach dem gleichnamigen Bestseller von Olga Grjasnowa aus dem Jahr 2012 erzählt Pola Beck gleichermaßen schnell und einfühlsam von einer globalen Generation, die sich ihre Koordinatensysteme aus „Zuhause“ und „Familie“ selbst und immer wieder neu zusammensetzt.
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