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Das bewegende Leben des Peter Gardosch

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Peter Gardosch ist 13 als er an der Rampe in Auschwitz von seiner Familie getrennt wird. Auch seine Freundin, mit der er im überfüllten Güterzug Zärtlichkeiten austauscht, wird unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Peter geht einige Wochen später erneut auf Transport. Das Ziel: Landsberg am Lech. Gardosch gehört zur Vorhut jüdischer Zwangsarbeiter, die in KZ Außenlagern um Kaufering Betonbunker für das Rüstungsindustrie errichten sollen. Viele seiner Kameraden, mit denen er in Erdhütten hausen muss, kommen bei der mörderischen Arbeit ums Leben. Als das Lager im April 1945 evakuiert wird, schickt man ihn auf den Todesmarsch. Zusammen mit anderen kann er fliehen. Ein Benediktinerpater aus dem Kloster Fürstenfeld wird ihm zum Retter. In Fürstenfeldbruck erlebt Gardosch die Befreiung durch die Amerikaner. Die Rückkehr in die siebenbürgische Heimat ist wie ein erneuter Schlag für ihn: die Hoffnung, die Schwester, die Mutter oder Großmutter könnte noch am Leben sein, löst sich auf. Statt Anerkennung, weil er überlebt hat, begegnet er neuem Antisemitismus. Sein Lebenswille ist ungebrochen. Mit dem ihm eigenen Ehrgeiz baut er sich eine neue Existenz auf, wird Redakteur beim Fernsehen, gründet eine Familie. Obwohl er eigentlich nach Amerika auswandern will, landet er schließlich mit seiner Familie in Israel. Als ihn im Jerusalemer Hotel "Kind David", wo er als Page arbeitet, ein Deutscher Unternehmer einen Job in Deutschland anbietet, wagt er die Rückkehr in das Land der Mörder seiner Familie. Er schlägt Wurzeln, arbeitet sich zum erfolgreichen Geschäftsmann hoch und heiratet nach der Trennung von seiner ersten, ungarischen Frau eine Deutsche. 10 Jahre lang verschweigt er ihr seine Vergangenheit. Als er sich schließlich doch outet, beginnt eine tränenreiche Zeit der gemeinsamen Aufarbeitung.

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D 2022, 60 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Max Kronawitter

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