Iris (Sophie Thatcher) liebt Josh (Jack Quaid). Sie treffen sich in einem Supermarkt, sie im Dream Girl™-Outfit, er in einer neuen Baracuta G9-Jacke, Farbe „Chocolate“, wirft einen Orangenstapel um, pardauz, lächel, die Liebe. Dass da etwas nicht stimmt, wird schnell klar, denn Iris erklärt schon zu Beginn, neben der Entdeckung der Liebe zu Josh sei einer der klarsichtigsten Tage in ihrem Leben derjenige gewesen, an dem sie Josh umbrachte.
Iris schläft im Auto. „Iris, wake up“. Iris wacht auf. Josh fährt sie zu einer Party in der Hütte am See von Sergej, dem neuen Lover von Joshs Freundin Kat. Iris ist unsicher, sie glaubt, Kat möge sie nicht, und tatsächlich begrüßt Kat Iris nicht einmal, und auch Sergej verhält sich merkwürdig. Immerhin ist das schwule Paar Eli und Patrick herzlich. Dann passiert etwas sehr Blutiges und die Geschichte nimmt die erste von zahlreichen erwarteten und unerwarteten Wendungen. Es ist besser, nicht zu wissen, was weiter passiert, wenn man das größte Vergnügen an COMPANION haben will, auch der Trailer verrät bereits zu viel.

Dem Debüt-Kinofilm von Drew Hancock merkt man an, dass Hancock lange fürs Fernsehen gearbeitet hat, obwohl COMPANION um einiges zackiger erzählt und besser aussieht als die meisten TV-Serien. Aber das Konzept erinnert stark an erfolgreiche Qualitätsserien wie „Black Mirror“. Ein bisschen soll auch über technologische Gefahren der Gegenwart und nahen Zukunft erzählt werden, aber auch nicht so viel, als dass sich darüber jemand den Kopf zerbrechen müsste. COMPANION macht Spaß, die Dialoge sind pfiffig und mit vielen Doppelbedeutungen geschrieben, und scheinbar hat die Arbeit am Film auch dem sehr wach wirkenden Ensemble Spaß gemacht. Für einen amüsanten Kinoabend reicht es unbedingt.

Tom Dorow