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Broker – Familie gesucht

Netzwerk der Gutherzigen

Sang-hyeon und sein Freund Dong-soo stehlen Kinder, die in einer Babyklappe abgelegt werden, und vermitteln sie an kaufkräftige Paare. Als die junge Mutter So-young erfährt, was die „Broker“ vorhaben, beschließt sie mitzukommen, um bei der Auswahl der Adoptiveltern zu helfen und einen Teil des Geldes zu kassieren.

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Ein Gangsterduo, das Babys stiehlt und verkauft, und eine Prostituierte, die ein Verbrechen begangen hat, sind auf der Flucht vor einer Handvoll Geldeintreiber und einem Ermittlerinnen-Duo auf der Suche nach dem großen Coup …
Was nach Action-geladenem Drama klingt, wird in den Händen von Hirokazu Kore-eda, des wohl freundlichsten Regisseurs der Welt, zu einer verträumten Patchwork-Familiengeschichte. Sang-hyeon (Song Kang Ho), Wäschereibesitzer und Vater einer Tochter, die er nur selten zu sehen bekommt, und sein Freund Dong-soo (Gang Dong Won), der selbst in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, haben ein kleines Adoptions-„Business“ aufgebaut: Sie stehlen Kinder, die in einer Babyklappe abgelegt werden, und vermitteln sie an kaufkräftige Paare, die für eine legale Adoption nicht in Frage kommen – zum Beispiel, weil sie unverheiratet sind, oder homosexuell. Als der kleine Woo-sung abgelegt wird, lässt die anonyme Mutter einen Zettel da „Ich komme dich abholen“. Meist stimmt das nicht, aber am nächsten Tag steht So-young (Lee Ji Eun) tatsächlich vor der Tür, um ihren Sohn zu sehen. Dong-soo fängt sie ab, und als sie erfährt, was die „Broker“ vorhaben, beschließt sie mitzukommen, um bei der Auswahl der Eltern zu helfen und einen Teil des Geldes zu kassieren. So beginnt ein Roadtrip, den Kore-eda dazu nutzt, Fragen nach Eltern- und Kindsein zu stellen und von zarten Verbindungen zu erzählen, die sich den Kategorien von Mutter-Vater-Kind entziehen. Zwischen Sang-hyeon, Dong-soo, So-young, Baby Woo-sung und dem siebenjährigen Waisenjungen Hae-jin , den sie unterwegs auch noch aufgabeln, entsteht unterwegs eine Beziehung, die auf zunehmendem Verständnis gründet, zu Kore-edas Netzwerk der Gutherzigen gehören aber auch, unter anderem, die beiden Polizistinnen, die den Alltagsgesprächen der Ad-Hoc-Familie bei Fast Food im Fahndungsfahrzeug lauschen.

Hendrike Bake

Details

Originaltitel: Beurokeo
Südkorea 2022, 129 min
Sprache: Koreanisch
Genre: Drama
Regie: Hirokazu Koreeda
Drehbuch: Hirokazu Koreeda
Kamera: Kyung-pyo Hong
Schnitt: Hirokazu Koreeda
Musik: Jung Jae-il
Verleih: Plaion Pictures
Darsteller: Kang-ho Song, Bae Doona, Ji-eun Lee, Dong-Won Gang
FSK: 12
Kinostart: 16.03.2023

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