
Neue Notiz
Blindgänger (2024)
Freigelegte Traumata
In Hamburg führt die Entschärfung eines Blindgängers dazu, dass auch bei den Betroffenen verdrängte Konflikte aufbrechen.
Hunderttausende Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg lauern 80 Jahre später noch in Deutschlands Böden im Verborgenen, ohne dass der Gefahr Beachtung geschenkt würde. Manchmal, wenn Neues entsteht, kommen sie zum Vorschein und zwingen zum Handeln.
Auf einer Baustelle im Hamburger Schanzenviertel ruft ein Blindgänger Lane Petersen, die an Panikattacken leidet, und ihre Kolleg*innen vom Kampfmittelräumdienst auf den Plan. Sie sollen die Bombe entschärfen, 15.000 Anwohner*innen müssen ihre Wohnungen verlassen. Der Ausnahmezustand legt unterdrückte Emotionen frei: Seniorin Margit, Lanes Mutter, wohnt direkt neben der Baustelle, weigert sich aber vehement, aus dem Haus zu gehen. Junis, ein junger Geflüchteter aus Afghanistan, hat Angst vor Abschiebung und versteckt sich. Lehrerin Hanne betrügt ihren Mann Otto mit einem jungen Kollegen, was trans Schüler William beobachtet. Otto wiederum, Lanes Chef, versucht eine mögliche Krebsdiagnose zu verarbeiten und erscheint nicht zur Bombenentschärfung, woraufhin Lane vor Psychologin Ava, zu der sie sich hingezogen fühlt, ihre Eignung als Einsatzleiterin beweisen muss …
Mit BLINDGÄNGER erzählt Regisseurin Kerstin Polte (WER HAT EIGENTLICH DIE LIEBE ERFUNDEN?) in Episoden von Personen in einer Krisensituation, deren Schicksale zunächst gegensätzlich erscheinen, sich aber mehr und mehr miteinander verbinden. So geben sich etwa Margit und Junis, die beide einen Krieg erlebt haben, in der Not gegenseitig Halt. Die titelgebenden Blindgänger fungieren als Metapher für Ängste und verdrängte Traumata, die gelegentlich an die Oberfläche treten und zu explosiven Konfrontationen führen. Die Begegnungen und Interaktionen der vielfältigen Figuren wirken teils etwas bemüht, funktionieren aber als Plädoyer für Gemeinschaft, Solidarität und Menschlichkeit.
Originaltitel: Blindgänger
Deutschland/Schweiz 2024, 95 min
Sprache: Deutsch
Genre: Drama, Tragikomödie
Regie: Kerstin Polte
Drehbuch: Kerstin Polte
Kamera: Eva Katharina Bühler
Schnitt: Julia Wiedwald, Aurora Vögeli
Musik: Daniel Hobi, Ephrem Lüchinger
Verleih: missingFILMs
Darsteller: Anne Ratte-Polle, Haley Louise Jones, Claudia Michelsen, Lukas von Horbatschewsky, Bernhard Schütz, Karl Markovics, Barbara Nüsse, Ivar Wafaei
FSK: 12
Kinostart: 29.05.2025
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Blindgänger (2024)
(Blindgänger) | Deutschland/Schweiz 2024 | Drama, Tragikomödie | R: Kerstin Polte | FSK: 12
In Hamburg führt die Entschärfung eines Blindgängers dazu, dass auch bei den Betroffenen verdrängte Konflikte aufbrechen.
Kreuzberg
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18.06. – Mi
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Wilmersdorf
Bundesplatz-Kino
18.06. – Mi
TicketsKartenreservierung: Tel. 030/85 40 60 85 18:00
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