Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Becks

Zurück aus der Stadt

Die lesbische Musikerin Becks ist aus der großen Stadt zurück in die alte Heimat gezogen und dort konfrontiert mit jeder Menge beidseitiger Ignoranz – vielleicht aber auch der großen Liebe?

Mehr

In BECKS geht es nicht um alkoholische Getränke sondern die Mitdreißigerin Rebecca a.k.a Becks (Lena Hall), eine Musikerin, die nach der plötzlichen Trennung von ihrer fremdgehenden Freundin wieder bei ihrer Mutter in St. Louis einzieht. Becks trinkt sogar lieber Wein als Bier, zum maßlosen Erstaunen der anderen Frauen vor Ort, die noch nie vorher eine Lesbe kennengelernt haben und sie auf einer Gartenparty mit großen Augen und ignoranten Fragen löchern. Eigentlich so gar nicht Rebeccas scene aber gekommen ist sie dennoch, denn eingeladen hat ihre neue Gitarrenschülerin Elyse (Mena Suvari). Elyse ist mit Becks’ ehemaliger High-School-Nemesis Mitch „the bitch“ verheiratet, aber scheint ihre Zeit nun immer lieber und immer öfter mit Becks verbringen zu wollen...
Aus der großen Stadt zurück in die alte Heimat und dort konfrontiert mit jeder Menge beidseitiger Ignoranz – vielleicht aber auch der großen Liebe? Diese Story kennt man aus zahlreichen Indies und als lesbische Frau einige der absurden Situationen im Film sicher auch aus dem eigenen Leben. Dennoch gelingt es BECKS, das Altbekannte mit so viel trockenem Humor und Herz zu erzählen, dass man gerne daran Anteil nimmt und auch immer wieder laut auflachen muss. Lena Hall, im echten Leben Rockmusikerin und noch dazu ein mehrfach ausgezeichneter Broadway-Star, wird eins mit der charismatischen Hauptfigur, die mit sprödem Charme und selbstironischem Witz nicht nur Elyse zu gefallen weiß. Auch die Lieder, die Becks mit ihrer Gitarre regelmäßig im ortsansässigen Pub vorträgt, sind voller Gefühl und dabei unaufdringlich und ehrlich. Becks ist eben eine talentierte Musikerin, die auf Frauen steht und Sätze sagt wie „It didn’t have anything to do with your dick and everything with my vagina“. Nicht mehr und nicht weniger und gerade deshalb schön zu sehen.

Katharina Franck

Details

USA 2017, 90 min
Sprache: Englisch
Genre: Drama, Liebesfilm, Musikfilm
Regie: Daniel Powell, Elizabeth Rohrbaugh
Drehbuch: Daniel Powell, Elizabeth Rohrbaugh, Rebecca Drysdale
Verleih: Edition Salzgeber
Darsteller: Lena Hall, Mena Suvari, Christine Lahti

Website
IMDB

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.