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Battle of the Sexes

Pionierin des Frauen-Tennis

Nach der Gründung eines eigenen Tennisverbandes der Frauen wird Billie Jean King vom 55-jährigen Tenniskasper Bobby Riggs zu einem Spiel herausgefordert, das als BATTLE OF THE SEXES vermarktet wird. Gleichzeitig verliebt King sich in die Stylistin Marylin.

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Von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre dominierte Billie Jean King die Tenniswelt. King war 1970 beteiligt an der Gründung der „Virginia Slims“-Tennistournee, der ersten eigenständigen Turnierserie im Tennis der Frauen, aus der später die WTA („Women’s Tennis Association“) enstand. Die professionellen Tennisspielerinnen hatten den Bruch mit der von Männern dominierten ATP („Association of Tennis Professionals“) beschlossen, weil Frauen bei der ATP nur einen Bruchteil der Preisgelder erhielten, die für männliche Profis ausgeschrieben wurden. BATTLE OF THE SEXES ist ein Porträt von Billie Jean King in dieser Lebensphase, ein Film über den völlig ungehemmten Sexismus im Sport, eine queere Liebesgeschichte und eine Auseinandersetzung mit dem Gestus und der Kultur des „lustigen“ Sexismus. 1973 wird Billie Jean King (Emma Stone) vom 55 Jahre alten Ex-Champion Bobby Riggs (Steve Carell) zu einem Tennis-Spektakel herausgefordert, mit dem Riggs belegen will, dass Männer Frauen grundsätzlich überlegen sind, vor allem im Tennis, aber sonst natürlich auch und sowieso. Bobby Riggs war zu dieser Zeit eine Art Tennis-Clown. Er spielte Matches, bei denen er gleichzeitig Hunde Gassi führte oder den Platz mit Stühlen vollstellen ließ. Der etwas kastenförmige Steve Carell trifft den öffentlichen Charakter von Riggs zwar präzise, aber dass er ein Tennismatch durchstehen könnte, nimmt man ihm nicht ganz ab. Den wichtigsten Satz sagt Billie Jean King, als sie nach ihrem Verhältnis zu Bobby und dessen Macho-Sprüchen gefragt wird. Bobby nehme sie das alles nicht übel, der sei halt ein Clown. Gefährlich sei aber die Kultur, in der Bobbys Scherze gedeihen. Wenn King nicht gewinnt, ist das Frauen-Tennis auf Jahre diskreditiert und tatsächlich lächerlich gemacht. Je unernster sich der Sexismus gibt, desto ernster ist es ihm in Wirklichkeit.

Tom Dorow

Details

USA 2017, 121 min
Genre: Sportfilm, Komödie, Biografie
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
Drehbuch: Simon Beaufoy
Kamera: Linus Sandgren
Schnitt: Pamela Martin
Musik: Nicholas Britell
Verleih: Twentieth Century Fox
Darsteller: Elisabeth Shue, Alan Cumming, Steve Carell, Emma Stone, Andrea Riseborough
FSK: oA
Kinostart: 23.11.2017

IMDB

Vorführungen

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