Neue Notiz
Am Ende ein Fest
Schwarze Komödie
Tragikomödie um eine Gruppe von Senioren, die in einem Heim für betreutes Wohnen eine Sterbehilfe-Vorrichtung bastelt und zu mehreren Einsätze bringt. Dann erkrankt eine der Ehefrauen der Bastler an Alzheimer und will selbst sterben…
Den Tod mit Humor nehmen. Das ist leichter gesagt als getan, doch genau dieses Kunststück gelingt dem israelischen Film AM ENDE EIN FEST. Schon die erste Szene gibt die Linie vor: Einen Anruf von Gott bekommt da eine etwas lebensmüde ältere Dame, die so dazu gebracht werden soll, noch länger am Leben festzuhalten. Natürlich ist nicht Gott persönlich am Apparat, sondern der 72jährige Ezekiel (Zeev Revah), der mit seiner Frau Levana (Levana Finkelstein) in einem Heim für betreutes Wohnen lebt. Ein gewisses Maß an Selbstständigkeit hat das Paar noch, dauerhafte Pflege ist nicht notwendig, doch das Ende kommt unweigerlich näher, die Zipperlein werden größer. Das Paar hat sich in diesem seltsamen Zwischenstadium ganz gut eingerichtet, in einer Art gemächlichem Warten auf den Tod. Doch mit der Erkrankung von Max, einem guten Freund des Paares, verändert sich die Situation schlagartig. Zu schlimm sind die Schmerzen, zu wenig lebenswert das Leben, doch wie können Ezekiel und Levana helfen? Auch in Israel ist Sterbehilfe strafbar, doch dem Leiden des Freundes zuzusehen kommt nicht in Frage. Mit der Hilfe eines Tierarztes, der die notwendigen Medikamente besorgt, baut der Bastler Ezekiel eine Vorrichtung zur Sterbehilfe. Schnell sieht sich das Paar mit immer neuen Anfragen konfrontiert, steht jedoch bald vor einer viel dramatischeren Frage: Levana leidet an Alzheimer und muss sich zwischen einem Leben ohne Gedächtnis und einem freiwilligen Tod entscheiden,
Schwere Themen, die das Regieduo Sharon Maymon und Tal Granit auf erstaunlich leichtfüßige, humorvolle Weise behandelt. Leicht hätte der Stoff entgleiten können, in allzu pathetische, aber auch klamaukige Richtung, doch AM ENDE EIN FEST trifft stets den richtigen Ton zu diesem ernsten Thema.
Originaltitel: Mita Tova
Deutschland / Israel 2014, 90 min
Sprache: Hebräisch
Genre: Drama, Komödie
Regie: Sharon Maymon, Tal Granit
Drehbuch: Sharon Maymon, Tal Granit
Kamera: Tobias Hochstein
Schnitt: Einat Glaser Zarhin
Musik: Avi Belleli
Verleih: Neue Visionen
Darsteller: Ze'ev Revach, Levana Finkelshtein, Aliza Rosen, Iian Dar, Rafi Tabor
FSK: 12
Kinostart: 24.09.2015
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