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Aber das Leben geht weiter

Drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte, setzen ein Zeichen der Annäherung zum Thema "Flucht und Vertreibung".

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Ilse Kaper, die Mutter der Regisseurin, ist 1931 geboren. Ihre einzig noch lebende Schwester, Hertha Christ, ist sechs Jahre älter. Beide sind zwei Töchter von insgesamt sieben Geschwistern des Bauernpaars Hedwig und Gustav Queißer, die den seit Generationen in Familienbesitz befindlichen Hof 25 km östlich von Görlitz bewirtschafteten, in dem damaligen Dorf Niederlinde, heute Platerówka. Bis fast ans Kriegsende blieb Niederlinde von Kampfhandlungen verschont, bis im März 1945 die Katastrophe über die Familie hereinbrach. Das erste Mal flüchtete das Dorf mit Sack und Pack vor den heranrückenden Einheiten der Roten Armee. Der Vormarsch geriet ins Stocken, die Menschen kehrten zurück. Auf dem Rückmarsch gen Westen quartierte sich die Pfrundsberger SS im Dorf ein. Als die Front näher rückte, sprengte diese die Brücken im Dorf und zog ab. Die Bevölkerung allerdings konnte dem Einmarsch der Roten Armee nicht mehr entkommen. Im Juni 1945 schickte diese die Deutschen über die Neiße, um vor der Ankunft der polnischen Neusiedler alles Wertvolle in Ruhe abtransportieren zu können. Der Familie Queisser war nicht bewusst, dass ihr Heimatdorf zukünftig Polen zugesprochen wurde. Nochmals kehrten sie zurück, begannen die Ernte einzuholen, bis die polnische Miliz ins Dorf kam.

Details

D/PL 2011, 109 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Karin Kaper, Dirk Szuszies
Drehbuch: Karin Kaper, Dirk Szuszies
Verleih: Karin Kaper Film
FSK: 12
Kinostart: 19.05.2011

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