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Ganz große Oper

Weihevoll und glamourös

GANZ GROSSE OPER ist eine Liebeserklärung an die Bayerische Staatsoper, der größten Oper Deutschlands, wo schon so ziemlich alles, was in dem Bereich Rang und Namen hat, gespielt hat und die schon jeden wichtigen Preis gewann.

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GANZ GROSSE OPER ist eine Liebeserklärung an die Bayerische Staatsoper, die größte Oper Deutschlands, wo schon so ziemlich alles, was in dem Bereich Rang und Namen hat, gespielt hat und die schon jeden wichtigen Preis gewann. Regisseur Toni Schmid begleitet die Arbeit des Hauses ein Jahr lang mit seinen Kameras, blickt in den Malersaal und die Werkstätten des Bühnenbilds, beobachtet das harte Ballett- und Gesangstraining und interviewt so ziemlich alles, was ihm vor die Linse kommt, von der Garderobenfrau, über die Dirigenten und Opernstars, bis hin zum momentanen Intendanten.
Interessant sind die hierbei gesetzten Schwerpunkte: So begleitet der Film zwar Vorbereitungen und Proben, präsentiert aber vor allem das fertige Produkt so glamourös und ausführlich, dass man gelegentlich glaubt, einen Trailer für die kommende Spielzeit vor sich zu haben. Kritische Stimmen sind nur insofern vorhanden, als dass ein Bühnenbildner sich darüber ereifert, wie flatterhaft die Ansagen der Regie sind. Ansonsten liebt der Intendant sein Haus und sein Publikum, sind alle begeistert von der logistischen Meisterleistung, die bei jedem Umbau vollbracht wird und überlegen Mitglieder des Orchesters, ob es eine Verbindung zwischen dem Instrument und dem Menschen, der es spielt, gibt. Die Frau an der Viola kann sich auf jeden Fall keine Beziehung mit einem Hornisten vorstellen. Des ‚Ansatzes‘ wegen.
Politischen Zusammenhängen oder konzeptionellen Strukturen auf den Grund zu gehen, vermeidet Schmid, der als bayerischer Ministerialdirigent im Interview gerne von 'seiner' Oper spricht, tunlichst. Dafür betonen die Künstler, dass sie in ihrer Arbeit zuweilen etwas Mystisches sehen. Am Anfang und am Ende schreiten Leute in teurer Abendgarderobe weihevoll durch die Gänge.

Christian Klose

Details

Deutschland 2017, 90 min
Sprache: Deutsch, Englisch
Genre: Dokumentarfilm, Oper, Ballett
Regie: Toni Schmid
Drehbuch: Toni Schmid
Kamera: Roland Wagner, Ralf Richter, Hans-Peter Fischer
Verleih: NFP marketing & distribution
FSK: oA
Kinostart: 01.06.2017

Website
IMDB

Vorführungen

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