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27. JÜDISCHES FILMFESTIVAL BERLIN UND BRANDENBURG

Nicola Galliner hat das Jüdische Filmfest Berlin Brandenburg 1995 als Jewish Film Festival Berlin gegründet und es 25 Jahre lang geleitet. Film mag eine kollektive Kunst sein, aber oft sind Einzelne dafür verantwortlich, dass Filme auch gezeigt werden. Nicola Galliner stand mit ihrer ganzen, beeindruckenden Persönlichkeit für die Filme auf ihrem Festival ein, und man konnte ihre Begeisterung für jeden einzelnen Film jederzeit spüren. Ende 2020 ist sie in den Ruhestand gegangen, und wir werden sie vermissen.

Das Festival, das vom 10.-22. August stattfindet, wird nun von einem Ensemble weitergeführt: Doreen Goethe und Andreas Stein, die unter anderem das FilmFestival Cottbus, den Job-Event „Nacht der Kreativen Köpfe“ und das Gartenfestival Park und Schloss Branitz organisieren, haben die Leitung übernommen. Für die Filmauswahl ist der Programmdirektor Bernd Buder (FilmFestival Cottbus, Cinedays Skopje) verantwortlich, zusammen mit einem Kuratorium, das aus der Produzentin Naomi Levari, dem Filmemacher Amos Geva, der Filmwissenschaftlerin Lea Wohl von Haselberg, und dem Regisseur Arkadij Khaet besteht.

Eröffnungsfilm des JFBB ist in diesem Jahr Emma Seligmans Debütfilm SHIVA BABY, eine klaustrophobische Komödie, bei der eine Shiva – eine Totenwache, die mit einer Art Dinnerparty beginnt – für die Studierende Danielle zu einem Cringe-Alptraum wird. Zu den Höhepunkten des Festivals gehört auch der restaurierte Film SINGING IN THE DARK (1956) von Max Nossek, einer der frühesten US-Filme, die den Holocaust thematisieren. Leo, ein Holocaust-Überlebender, leidet unter Amnesie und arbeitet in einem Hotel. Nach einem Glas mit Bekannten in der Bar des Hotels beginnt er plötzlich zu singen und entdeckt, dass er eine ausgebildete Stimme besitzt. Allmählich kehrt seine Erinnerung zurück.
Das Festival bekommt neben dem Spielfilm-Preis einen neuen Dokumentarfilm-Wettbewerb, neu sind auch die Sektion „Kino Fermished“ – in der unter anderem der Gourmet-Spielfilm OTTOLENGHI AND THE CAKES OF VERSAILLES zu sehen ist – und die Reihe „Deutsch-polnische Zeitreise“. Einzelne TV-Episoden gab es beim JFBB schon früher, nun auch ist daraus eine eigene Sektion geworden: „Serial Fresh: Serien aus Israel.“

Spielstätten sind das Delphi Lux, Passage Kino, Sommerkino Kulturforum, Thalia Kino Babelsberg, fsk Kino, City-Kino Wedding, Filmmuseum Potsdam, Open Air-Kino: Waschhaus Potsdam, Alexandrowka Potsdam, DB-City Charlottenburg und Alte Münze Berlin.

27. JÜDISCHES FILMFESTIVAL BERLIN UND BRANDENBURG

Datum: 10.08.2021 bis 22.08.2021
jfbb.info