Die Brüder Pedro und Jimi finden an der Grenze ihres Grundstücks eine heftig zerstückelte Leiche. Nicht wirklich betroffen davon, rätseln sie zunächst nur, wer das Blutbad hätte anrichten können. Ein Puma? Ein Mensch? Als sie in der Nachbarschaft dann auf einen verrottenden, eiternden, kaum als Mensch zu identifizierenden Fleischkloß stoßen, sind sie sich sicher: Hier sind Dämonen am Werk. Der Aberglaube schreibt ihnen sieben Regeln vor, nach denen sie handeln müssen. Und da beginnen die Probleme des Horrorfilms. Denn während die Regeln den Zuschauern immer wieder vorgebetet werden, folgen die Protagonisten diesen kaum bis gar nicht. Dass in der Nähe von Dämonen keine elektrischen Lichter benutzt werden sollten, wird locker drei, vier Mal laut ausgesprochen ‒ und in der jeweils nächsten Szene werden trotzdem welche benutzt. Dass Menschen aus Angst in Horrorfilmen auch mal unlogisch oder gar blöde handeln, sei ihnen ja zugestanden. Aber warum es WHEN EVIL LURKS offenbar ein Anliegen ist, genau das dem Publikum so offensichtlich und damit störend zu unterbreiten, bleibt ein Rätsel. Schade, denn der Dämonenterror hat sonst durchaus seine Momente. Selten gibt es Filme, die so kompromisslos und bitterböse mit ihren Figuren umgehen, was durchaus für Überraschungen sorgt. Da gibt es nicht wenige kurze „holy shit“-Momente, doch wirklich nachhallend ist der Schock trotz toller praktischer Effekte nicht. Dafür sind die Charaktere schlicht zu egal. Und bedauerlicherweise hat der Film anders als zunächst angedeutet, später nichts mehr zum schieren Horror im einsamen und politisch vergessenen Landwesen zu sagen. So reicht es zwar aus, um im Kino mit entsprechendem Publikum kurzweiligen Spaß zu haben ‒ das leider nur lauernde Böse wird jedoch schnell wieder vergessen sein.

Bernhard Schmid