
Neue Notiz
Was Marielle weiß
Papa ist stark, Mama ist treu
Marielle entwickelt nach einer Ohrfeige telepathische Fähigkeiten und sieht alles, was ihre Eltern so treiben. Das ist ein Problem.
In WAS MARIELLE WEISS geht es um das deutscheste aller Probleme: die Überwindung des Kant’schen Idealismus. Marielle, kurz vor der Pubertät, erhält eine Ohrfeige von einer Freundin, die sie vorher als „Schlampe“ beschimpft hatte. Danach entwickelt sie telepathische Fähigkeiten, aber nur in Bezug auf ihre Eltern. Sie sieht alles, was die den ganzen Tag so reden und treiben und erzählt das beim Abendbrot.
Für Mutter Julia (Julia Jentsch), die irgendwas in einem gläsernen Büro macht, ist besonders der Hardcore-Flirt in der Raucherpause mit ihrem Kollegen Max peinlich, für Vater und Verlagsmanager Tobias seine mangelnde Durchsetzungsfähigkeit gegenüber dem jüngeren Sören. Und nun haben sie diesen präpubertären kategorischen Imperativ an der Backe, mit all den normierenden Erwartungen: Papa ist stark, Mama ist treu. Zunächst fügen sie sich, wie gute deutsche Idealist*innen. Keine Raucherpause mehr, Sören mal richtig die Meinung geigen. Wie in Lacans „Kant mit Sade“ wird ihnen als nächstes klar, dass, wenn alles verboten ist, auch alles erlaubt ist. Also werden die Fantasien ausgelebt. Sodom und Gomorrha, bei dem Mutter Julia allerdings sich permanent versichern muss, dass „alles ganz natürlich“ sei. Der Imperativ behauptet sich erst recht in der Rebellion.
Aus dem Idealismus wird in MARIELLE, wie in der realen Ideengeschichte, der Abstieg zur Romantik. Ein bisschen Depression, ein bisschen Leiden, Schuld und Verzeihen, aber der letzte Satz heißt „Ich liebe dich“. Dazu wiegt Brahms in den Schlaf, als Kontrapunkt zum Beethoven in der ersten Szene.
Als Gedankenexperiment und philosophische Satire ist MARIELLE sehr unterhaltsam. In den USA würde aus der gleichen Prämisse eine Screwball-Komödie, in Frankreich hätten die Leute wenigstens Spaß am Sex. In Deutschland wird erörtert, mit einer zerknirschten Komik.
Originaltitel: Was Marielle weiss – What Marielle Knows
Deutschland 2025, 86 min
Genre: Komödie, Drama
Regie: Frédéric Hambalek
Drehbuch: Frédéric Hambalek
Kamera: Alexander Griesser
Schnitt: Anne Fabini
Verleih: DCM Film
Darsteller: Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler, Mehmet Atesci, Moritz Treuenfels
Kinostart: 17.04.2025
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Was Marielle weiß
(Was Marielle weiss – What Marielle Knows) | Deutschland 2025 | Komödie, Drama | R: Frédéric Hambalek
Marielle entwickelt nach einer Ohrfeige telepathische Fähigkeiten und sieht alles, was ihre Eltern so treiben. Das ist ein Problem.
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