
Neue Notiz
Volvereis – Ein fast klassischer Liebesfilm
„Alles ist Okay“
Filmemacherin Ale und Schauspieler Alex wollen sich einvernehmlich trennen und das mit einer großen Party am Ende des Sommers feiern.
Dem Ideal der einvernehmlichen Trennung stehen einige gebrochene Herzen gegenüber. Filmemacherin Ale (Itsaso Arana) und Schauspieler Alex (Vito Sanz) wollen es trotzdem wagen. Nach 14 Jahren Beziehung ist einfach irgendwie die Luft raus. Doch statt im Stillen auseinanderzugehen, sehen die beiden ihre Trennung als gemeinsames Projekt. Sie besichtigen Wohnungen, informieren Freund*innen, Familie, Nachbarn und sogar den Handwerker und planen, ganz unkonventionell, eine große Trennungs-Party zum Ende des Sommers. Der Anstoß für dieses Experiment ist eine Aussage von Ales Vater, einem Kierkegaard-Fan, der auch sonst mit allerlei Weisheiten zur Seite steht. Aber nicht alle im Umfeld teilen diese Gelassenheit. Ales Bruder hat Zweifel, ob eine schmerzfreie Trennung überhaupt möglich ist, und die Freund*innen sind überzeugt, dass Ale und Alex am Ende doch wieder zusammenfinden. Schließlich endet so doch jede gute Filmromanze, oder?
In pointierten Dialogen und Szenen lotet VOLVEREÍS die Dynamik des zukünftigen Ex-Paars aus, samt der emotionalen Stolpersteine, die eine Trennung mit sich bringt. Madrids angespannter Wohnungsmarkt, der oft prekäre Alltag von Filmschaffenden und das Ringen um Selbstbestimmung spielen dabei eine zentrale Rolle. Ale und Alex sind eben nicht nur privat, sondern auch beruflich verbunden. Ihr letztes gemeinsames Filmprojekt befindet sich gerade in der Schnittphase und scheint den realen Ereignissen vorauszueilen. Kunst und Leben verschmelzen hier, zum Beispiel wenn Alex gerade noch durch die Straßen Madrids schlendert und dieselbe Szene sich im nächsten Moment auf Ales Computer im Schnittprogramm wiederholt.
In der gemeinsamen Arbeit des Filmkollektivs Los Illusos entstand unter der Regie von Jonás Trueba eine charmante Anti-Rom-Com, die mit leichter Hand tiefgründige Fragen aufwirft. Jonás Trueba, Sohn des Regisseurs Fernando Trueba (der hier als Ales Vater selbst vor der Kamera steht), beweist dabei ein feines Gespür für die Balance zwischen Humor und Tiefsinn und eine große Liebe für das Kino. In den Szenenbildern verstecken sich unzählige Referenzen an die großen Liebes- und Trennungsfilme, und das „Bergman-Tarot“, das Ale und Alex befragen, ist nur eines von vielen cineastischen Ostereiern. VOLVEREÍS verliert sich aber nicht im Spiel mit der Filmgeschichte, und trotz des humorvollen Grundtons schafft es der Film, auch emotional zu berühren.
Die Chemie zwischen Arana und Sanz überzeugt besonders in den kleinen Momenten, die die Vertrautheit ihres Paares spürbar machen, wie in der perfekt eingespielten Morgenroutine, die einer Choreografie gleicht, und in den Rissen, die sich darin auftun. Während sich Ale eifrig in Partyplanung, Wohnungssuche und die Arbeit stürzt, schleicht Alex mit Hundeblick und hängenden Schultern durch die Stadt. Ihr immer wiederholtes Mantra „Alles ist okay“ wirkt dabei nicht nur wie ein Versuch, das Umfeld zu beruhigen, sondern auch wie ein Trostpflaster für die eigenen Wunden. Eine kluge und witzige Hommage an die sich wandelnde Liebe, Madrid und das Kino.
Originaltitel: Volveréis
Spanien/Frankreich 2024, 114 min
Sprache: Spanisch, Englisch
Genre: Komödie, Drama
Regie: Jonás Trueba
Drehbuch: Jonás Trueba, Itaso Arana, Vito Sanz
Kamera: Santiago Racaj
Schnitt: Marta Velasco
Musik: Iman Amar, Ana Valladares, Guillermo Briales
Verleih: Piffl Medien
Darsteller: Itsaso Arana, Vito Sanz, Andrés Gertrúdix
FSK: 6
Kinostart: 01.05.2025
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Volvereis - Ein fast klassischer Liebesfilm
(Volveréis) | Spanien/Frankreich 2024 | Komödie, Drama | R: Jonás Trueba | FSK: 6
Filmemacherin Ale und Schauspieler Alex wollen sich einvernehmlich trennen und das mit einer großen Party am Ende des Sommers feiern.
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