Neue Notiz
Urmila – für die Freiheit
Flucht aus Kathmandu
Mit fünf wurde Urmila Chaudhary vom großen Bruder und dem Vater als Haussklavin nach Kathmandu verkauft. Elf Jahre hat sie dort durchgestanden, bevor sie von einer engagierten Amerikanerin befreit wurde. Heute ist sie im Vorstand des ‚Freed Kamalari Development Forum‘, das sich für die Befreiung versklavter Mädchen einsetzt.
Ein Dokumentarfilm über die Überlebenden der Tradition in Nepal, Mädchen armer Familien als Haushaltssklavinnen in die Städte zu verkaufen. So haben die Restfamilien wieder genug zu essen. Was aus den kleinen Kindern wird, den Kamalari, die ein Leben lang ohne Schutz hart arbeiten müssen und von Mitgliedern der ‚Gastfamilie‘ vergewaltigt werden, kümmerte keinen. Bis vor wenigen Jahren. Urmila Chaudhary war eine von ihnen. Mit fünf wurde sie vom großen Bruder und dem Vater nach Kathmandu verkauft. Elf Jahre hat sie dort ganz alleine durchgestanden. Manche dieser Mädchen starben an ihren Misshandlungen. Keins von ihnen wird in die Schule geschickt. Eine engagierte Amerikanerin konnte Urmila und andere Sklavinnen befreien. Heute ist Urmila im Vorstand des ‚Freed Kamalari Development Forum‘, das mit oder ohne staatlichen Support bereits 13.000 Leidensgenossinnen befreit hat. Außerdem versucht Urmila, jetzt 25, die Schule nachzuholen. Sie will Juristin werden, um für die Rechte der Rechtlosen zu kämpfen. Doch diese doppelte Aufgabe wird zur Belastung und das Trauma sitzt tief.
Zum Produktionsteam des deutsch-nepalesischen Dokumentarfilms (Regie und Kamera: Susan Gluth) gehörte ein psychologischer Berater. Manche der Interviewten weinen und verbergen ihr Gesicht. Bei all dem Elend, der Tapferkeit und der Hoffnung der Frauen fällt es kaum auf, wie subtil der Film strukturiert ist. Bis sich die Ereignisse überschlagen. Nebenbei werden die Nobelpreismanager in Oslo, eine von Urmilas Vortragsstationen, als selbstgerechte Marketingspezialisten und satte Schwätzer enttarnt. Immer im Mittelpunkt: Die Begegnungen mit Urmila Chaudhary selbst, mal glücklich über das Erreichte, mal von Selbstzweifeln gepeinigt.
Originaltitel: Urmila: My Memory Is My Power
Deutschland/Nepal/Norwegen 2016, 87 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Susan Gluth
Drehbuch: Susan Gluth, Silke Cecilia Schultz, Kristl Filippi
Kamera: Susan Gluth
Schnitt: Susan Gluth, Xavier Box
Verleih: Farbfilm Verleih
Darsteller: Urmila Chaudhary, Phulpat Chaudhary, Khalsi Chaudhary
FSK: oA
Kinostart: 26.05.2016
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