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The Whale and the Raven

Walforscher gegen Flüssiggas-Projekt

Hermann Meuter und Janie Wray zeichnen die Aktivitäten von Walen auf, um mit diesen wissenschaftlichen Daten den Kampf der indigenen Bevölkerung British Columbias gegen ein geplantes Flüssiggas-Projekt zu unterstützen.

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THE WHALE AND THE RAVEN begleitet zwei Forscher*innen bei ihrer Arbeit, die die Rettung der Walpopulation in den First-Nation-Gebieten in British Columbia, Kanada, zum Ziel hat. Der Deutsche Hermann Meuter und die Amerikanerin Janie Wray zeichnen die Aktivitäten von Walen in der Region auf, um mit diesen wissenschaftlichen Daten den Kampf der indigenen Bevölkerung British Columbias gegen ein geplantes Flüssiggas-Projekt zu unterstützen. So soll der industriellen Verwertung und Zerstörung eines Lebensraumes entgegengewirkt werden, den sich die ansässigen Menschen mit anderen Lebewesen bloß teilen. Tierschutz und anti-kolonialer Kampf werden in ihren Verbindungen gezeigt - beide richten sich gegen eine Hierarchisierung des Lebens, an dessen Spitze das Idealbild des weißen kapitalistischen Verwerters steht.
In einer Szene wird die Forscherin Janie bei der Beobachtung von Walen auf einem Boot gezeigt. Plötzlich werden ihre Augen groß und ihre Stimme schrill - hinter der Kamera zeigt sich ein Wal in seltener Nähe und Imposanz. Die Kamera löst sich von Janie jedoch erst, als diese die Regisseurin Mirjam Leuze bittet, den Wal zu Filmen. Denn das eigentliche Thema von THE WHALE AND THE RAVEN ist die fast manische Faszination und das emotionale Engagement zweier Forscher*innen für ihren Forschungsgegenstand. Während die Kamera lieber Janies Reaktion als die Wale selbst zeigen möchte, werden das Sozialverhalten der Wale und auch der Kampf um die Souveränitat der First Nations nur im Spiegel der beiden Wissenschaftler*innen gezeigt. So bleibt THE WHALE AND THE RAVEN ein auch filmisch recht klassisches Porträt, das Hierarchien wenig erfolgreich hinterfragt.

Yorick Berta

Details

Deutschland, Kanada 2019, 101 min
Sprache: Englisch
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Mirjam Leuze
Drehbuch: Mirjam Leuze
Kamera: Athan Merrick
Verleih: Mindjazz Pictures
FSK: oA
Kinostart: 05.09.2019

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