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The Substance

Demi Moore vs. Klon

Als die Fernsehshow der Ex-Diva Elisabeth Sparkle (Demi Moore) aus Altersgründen abgesetzt werden soll, greift sie zu einem dubiosen Verjüngungsmittel: „The Substance“ soll ihr ermöglichen, ein makelloses, jüngeres Double zu klonen.

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Im Vorspann von THE SUBSTANCE wird ein neuer Stern in den Hollywood Boulevard gegossen. Er gilt Filmstar Elisabeth Sparkle (Demi Moore), Jahre später Fernsehikone mit eigener Aerobicshow. Bereits im Sinken begriffen ist ihr Stern dabei, endgültig zu verglühen, wie ihr der schmierige Manager Harvey (Dennis Quaid) unmissverständlich klar macht. Sie ist mit 50 zu alt. Ihre Show wird abgesetzt und ihre Stelle per Castingcall ausgeschrieben. In dieser labilen Situation erreicht sie ein dubioses Angebot: Das Verjüngungsmittel „The Substance“ soll ihr ermöglichen, ein makelloses, jüngeres Double (Margaret Qualley) zu klonen. Sie nennt es Sue und schickt ihr Alter Ego zum Casting Call. Es ist der Beginn einer kometenhaften Karriere. Der Haken: Exakt alle sieben Tage müssen Sue und Elisabeth die Rollen tauschen, aber Sue möchte mehr Zeit im Rampenlicht.
THE SUBSTANCE erzählt schnell und grell eine aktuelle und enorm amüsante Variante von Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“, denn jede Minute, die Sue sich zusätzlich nimmt, äußert sich im zunehmenden Verfall von Elisabeth. Regisseurin Coralie Fargeat und Kameramann Benjamin Kracun halten gnadenlos drauf, und Demi Moore macht tapfer mit. Jede Falte ist in Großaufnahme zu sehen, und ein Altersfleck auf einer vormals makellosen Hand kann es an Horror und Ekel locker mit Carpenters „Thing“ aufnehmen. Sue und Elisabeth sind zugleich Kontrahentinnen und dieselbe Person, und so rast THE SUBSTANCE dem Thema angemessen auf eine Splatterorgie der Selbstzerfleischung zu.
THE SUBSTANCE ist, zumindest auf den ersten Blick, mehr Oberfläche als Substanz. Design und Ausstattung sind ein Traum – von Elisabeths Panoramafenster im Schlafzimmer über ihren sommergelben Mantel bis hin zur Verpackung der Klonapparatur, die mit den serifenlosen Großbuchstaben an das weniger-ist-mehr-Hipster-Layout der Weltrettungs-Tech-Bubble erinnert und mit der Knappheit der Instruktionen an IKEA-Bauanleitungen. Der alternde und der knackig junge Körper werden gnadenlos ausgestellt, hinzu kommen zahlreiche Filmzitate, vom Hotelteppich in THE SHINING über die Mutationen aus SOCIETY bis zur Kunstblutdusche in CARRIE.

Die Krassheit hat Methode. THE SUBSTANCE changiert zwischen existentiellem Horror und monströser Lächerlichkeit. Einerseits reflektiert Coralie Fargeat damit die Schärfe, mit der weibliche Körper von außen betrachtet aber auch aus der Innenperspektive seziert werden. Vergänglichkeit ist kein Kinderspiel. Andererseits ist der Schönheitswahn so aussichtslos wie albern, und wirklich nur mit Selbstironie zu ertragen.

Hendrike Bake

Details

Großbritannien/USA/Frankreich 2024, 140 min
Genre: Horror
Regie: Coralie Fargeat
Drehbuch: Coralie Fargeat
Kamera: Benjamin Kracun
Schnitt: Jerome Eltabet, Valentin Féron
Musik: Raffertie
Verleih: Mubi
Darsteller: Margaret Qualley, Demi Moore, Dennis Quaid, Hugo Diego Garcia
Kinostart: 19.09.2024

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The Substance

Großbritannien/USA/Frankreich 2024 | Horror | R: Coralie Fargeat

Als die Fernsehshow der Ex-Diva Elisabeth Sparkle (Demi Moore) aus Altersgründen abgesetzt werden soll, greift sie zu einem dubiosen Verjüngungsmittel: „The Substance“ soll ihr ermöglichen, ein makelloses, jüngeres Double zu klonen.

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