Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

The Lost Leonardo

Kunst-und-Geld-Thriller

Nur 15 Gemälde weltweit gelten gesichert als echte Leonardo da Vincis. Als Anfang der 10er Jahre zwei US-amerikanische Kunsthändler behaupten, einen weiteren Leonardo entdeckt zu haben, macht die Nachricht eine Welle um die Welt, und "Salvator Mundi" wird zum teuersten Gemälde aller Zeiten.

Mehr

Nur 15 Gemälde weltweit gelten gesichert als echte Leonardo da Vincis. Als Anfang der 10er Jahre zwei US-amerikanische Kunsthändler behaupten, einen weiteren Leonardo entdeckt zu haben, macht die Nachricht eine Welle um die Welt, und „Salvator Mundi“ wird zum teuersten Gemälde aller Zeiten: Bei seinem letzten Verkauf erzielte das Bild 400.000.000 $ (sowie 50.000.000 Kommission an Christie's). Der enorm unterhaltsame und erhellende Dokumentarfilm rekonstruiert die Geschichte des Bildes, oder vielmehr die Geschichte der Kampagne, die das Bild so berühmt und berüchtigt machte. Der Weg führt in die schummrige Unterwelt eines Kunstmarktes, in dem ungeheure Geldsummen von anonymen Geldgebern mit Hilfe dubioser Zwischenhändler verschoben werden, um dann in Form von Kunst in den Hochsicherheits-Kunstdepots internationaler Transiträume vom Radar zu verschwinden. Den Ball ins Rollen gebracht hat ein „sleeper hunter“, ein Kunsthändler, der sich auf die Entdeckung verborgener Schätze spezialisiert hat. Alexandre Parish erwirbt 2012 auf einer Auktion in New Orleans ein ziemlich ramponiertes und mehrfach übermaltes Bild des „Retters der Welt“ für 1.175 $. Die Provenienz, also die für die zweifelsfreie Zuordnung des Bildes so wichtige Geschichte der Vorbesitzer*innen lässt sich nicht rekonstruieren, aber die hinzugeholte Restauratorin Dianne Modestini – eine Ikone – attestiert dem Bild „eine Präsenz“. Ähnlich sieht das eine Gruppe von fünf renommierten internationalen Leonardo-Spezialist*innen, die nach der Restauration hinzugeholt werden. Das wiederum genügt dem damaligen Leiter der National Gallery in London, um das Bild in eine Leonardo-Ausstellung aufzunehmen, und von da an nimmt ein Kunst-und-Geld-Thriller seinen Lauf, bei dem Dealer, Oligarchen, Art Critics, FBI-Agenten und die Weltpolitik mitmischen.

Hendrike Bake

Details

Großbritannien 2021, 90 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Andreas Koefoed
Drehbuch: Andreas Koefoed, Andreas Dalsgaard, Christian Kirk Muff
Verleih: Piece Of Magic Entertainment
FSK: oA
Kinostart: 23.12.2021

Website
IMDB

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.