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Rise Up

Aufforderung zum Handeln

RISE UP ist ein Porträt von fünf Aktivist:innen: Kali Akuno engagiert sich in Jackson gegen Rassismus, Shahida Issel hat in Südafrika gegen die Apartheid gekämpft, Camila Cárcers organisierte feministische Demos in Chile, Judith Brabant war Teil der Bürgerbewegung in der DDR.

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Krankheit, Krieg und Klimakrise – Die Herausforderungen unserer Zeit können überwältigend sein, insbesondere für die Generation junger Menschen. Einige von ihnen gehen für „Fridays for Future“ auf die Straße oder blockieren Fahrbahnen in Berlin. Aber wird ihr Protest überhaupt gehört? Als das Kollektiv leftvision 2018 mit ihrem ersten langen Dokumentarfilm HAMBURGER GITTER, einer Aufarbeitung der G20-Proteste in der Hansestadt, durch Deutschland tourte, begegnete ihnen diese Frage: Was kann man tun, um den Problemen der Gegenwart zu begegnen, und – bringt es überhaupt etwas, zu protestieren? Ihre Reaktion ist ein Film, der Hoffnung machen soll, zunächst aber vor allem Problemfelder aufmacht. Da ist Kali Akuno, der sich tagtäglich mit dem Rassismus in seiner Heimatstadt Jackson auseinandersetzt und die Community hinter einer Öko-Genossenschaft vereint. Shahida Issel kämpfte in den vorderen Reihen gegen die Apartheid in ihrer Heimat Südafrika. Camila Cáceres organisierte feministische Studenten-Demos und Generalstreiks in Chile, Judith Braband kämpfte in der DDR gegen einen korrupten Staat. Marlene Sonntag schließlich setzt sich für kurdische Frauen in Rojava ein. Sie alle berichten davon, wie sie den Protest organisiert und in die Tat umgesetzt haben, um auf diese Art etwas zu bewegen. Den essayistischen Rahmen bietet Marco Heinigs persönliche Auseinandersetzung mit der Macht der Konzerne und dem Reichtum der oberen Zehntausend. Viel Raum zur Reflexion bleibt in den knapp 90 Minuten ebenso wenig wie für ausführliche Erzählungen. Eine tiefere Auseinandersetzung mit den Protagonist*innen soll eine begleitende Website ermöglichen. Der Film ist da nur ein Sprungbrett für den Aktionismus, eine Aufforderung zum Handeln. Damit trifft er einen Nerv.

Lars Tunçay

Details

Originaltitel: Rise Up!
Deutschland 2022, 89 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel
Drehbuch: Marco Heinig
Musik: André Feldhaus
Verleih: Neue Visionen Filmverleih
FSK: 12
Kinostart: 27.10.2022

Website
IMDB

Vorführungen

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