Neue Notiz
Riefenstahl
Ikone der Verdrängung
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gewährte Andres Veiel (BLACKBOX BRD, BEUYS) Zugang zum Nachlass Leni Riefenstahls.
Der Nachlass der Nazi-Regisseurin Leni Riefenstahl (TRIUMPH DES WILLENS, OLYMPIA) befindet sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Stiftung gewährte Regisseur Andres Veiel (BLACKBOX BRD, BEUYS) und Sandra Maischberger, die Veiels Film produzierte, Zugang zum Nachlass.
Veiel folgt Riefenstahls Biografie, zeigt kurze Ausschnitte aus ihren Filmen, wobei vor allem die Szenen aus OLYMPIA durch Viragierungen noch zusätzliches Pathos erhalten. Aussagen von Riefenstahl stellt Veiel historische Dokumente gegenüber, nicht immer wirkt das filmisch gelungen. Dass sich in Riefenstahls Archiv neue Erkenntnisse oder Offenbarungen fänden, war gerade bei einer Frau wie Leni Riefenstahl, die vehement versucht hat, ihr öffentliches Image selbst zu bestimmen, nicht zu erwarten. Eine Entdeckung haben Veiel und Maischberger aber doch gemacht: den Brief eines Unteroffiziers an Riefenstahls früheren Ehemann Peter Jacob, in dem dieser das Massaker an 20 Juden in der polnischen Stadt Końskie beschreibt. Riefenstahl habe verlangt, dass die Juden, die gerade eine Grube aushoben, für eine Filmaufnahme „da weg müssen“. Riefenstahl hatte stets geleugnet, von der Ermordung der Juden oder vom Holocaust überhaupt etwas mitbekommen zu haben.
Andres Veiel unternimmt in seinem Film keine Analyse der Filme oder Ästhetik Riefenstahls. Es geht ihm vor allen um Riefenstahls Fiktionen und Lügen, ihren Charakter und um das Bild, das sie der Öffentlichkeit von sich präsentierte. Interessant ist die öffentliche Resonanz auf ihre TV-Auftritte: Immer wieder gab es große Wellen der Unterstützung für die Nazi-Propagandistin. Riefenstahl war eine Ikone der deutschen Verdrängung und inszenierte sich als die Verfechterin von „Schönheit“.
Deutschland 2024, 116 min
Genre: Dokumentarfilm, Biografie
Regie: Andres Veiel
Drehbuch: Andres Veiel
Schnitt: Olaf Voigtländer, Stephan Krumbiegel, Alfredo Castro Ortigoza
Musik: Freya Arde
Verleih: Majestic
Kinostart: 31.10.2024
Interview
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Vorführungen
Riefenstahl
Deutschland 2024 | Dokumentarfilm, Biografie | R: Andres Veiel | Interview
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gewährte Andres Veiel (BLACKBOX BRD, BEUYS) Zugang zum Nachlass Leni Riefenstahls.
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