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Reuber

Wilde Improvisation im Wald

Dem zehnjährigen Robby geht die kleine Schwester verloren. Nach Hause kann er sich da nicht mehr trauen, also zieht er in den Wald. Dort trifft er auf einen bösen Zauberer, der auf listige Art sehr freundlich tut und auf einen wilden, lauten Räuber mit zottigem Bart.

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Axel Ranisch zog mit ein paar Freunden ein paar Wochen nach dem Drehende von DICKE MÄDCHEN (2011) in einen Wald, um eine wilde Räubergeschichten-Improvisation zu filmen, die nach ihrer Uraufführung 2013 nun endlich in die Kinos kommt. REUBER ist auf Kinder zugeschnitten – und er spricht zugleich das „German Mumblecore“-affine Arthouse-Publikum an. Ranisch und seine Crew sind mit einem Anfangskonzept an den Dreh rangegangen, um dann allabendlich auszubaldowern, wie sich am nächsten Drehtag die Handlung weiterentwickeln würde. Dieses Spontane und Spielerische der Inszenierung ist natürlich höchst passend für einen Kinderfilm: eine kindliche Herangehensweise, durch die eine Geschichte von Räuber und Zauberer, von Familie und Geschwisterlichkeit erzählt wird.
Dem zehnjährigen Robby – überzeugend gespielt von Tadeus Ranisch, dem Neffen des Regisseurs – geht die kleine Schwester verloren. Nach Hause kann er sich da nicht mehr trauen, also zieht er in den Wald. Dort trifft er auf einen bösen Zauberer, der auf listige Art sehr freundlich tut – Peter Trabner, wer sonst? –, und auf einen wilden, lauten Räuber mit zottigem Bart, dem das zweite „dicke Mädchen“ Heiko Pinkowski ein goldenes Herz unter der rauen Schale verleiht. Robby gerät in die Fänge des Zauberers, der angeblich die Schwester suchen, tatsächlich aber Robbys Kindheit stehlen will, durch einen magischen Körpertausch. Um den Zauberer zu stoppen, begibt sich Robby in die Räuberlehre – denn wer weiß: Vielleicht wird er sonst als Meerschweinchen enden?
Kinder ab fünf, sechs Jahren dürften an diesem fröhlichen Räubermärchen ihren Spaß haben; die Einbettung in Robbys reale Familiensituation mit geschiedenen Eltern sorgt dafür, dass der Film Älteren nicht kindisch vorkommt. Und die frische Inszenierung mit witzigen Gags und schönen surrealen Momenten ist auch für Eltern höchst vergnüglich.

Harald Mühlbeyer

Details

D 2013, 72 min
Genre: Drama, Familienfilm
Regie: Axel Ranisch
Drehbuch: Dennis Pauls, Heiko Pinkowski, Axel Ranisch
Verleih: MISSING FILMS
Darsteller: Heiko Pinkowski, Tadeus Ranisch, Sibylla Rasmussen
FSK: 6
Kinostart: 05.03.2015

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IMDB

Vorführungen

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